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DAAB - Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
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Fruchtzucker-Unverträglichkeit

Wenn Fruchtzucker für Unruhe sorgt:

Fruktose (Fruchtzucker) kommt in unterschiedlicher Konzentration in den meisten Obst- und Gemüsesorten vor. Normalerweise wird der Zucker von den Dünndarmzellen vollständig aufgenommen und mit einem „Transporter“ ins Blut gebracht.

Bei einer "Malabsorption" ist das jedoch nicht der Fall. Die Fruktose aus der Nahrung kann nicht oder nur begrenzt von den Zellen der Dünndarmschleimhaut aufgenommen werden. Durch diese „Transporter-Störung“ gelangt der Zucker fälschlicherweise in den Dickdarm, wo er nichts zu suchen hat. Er wird dort von Bakterien verstoffwechselt und es können Blähungen, Krämpfe und Durchfall auftreten.

Was ist das?

Viele Menschen werden von Magen-Darm-Beschwerden geplagt, jedoch bleibt der Grund oft im Verborgenen. Rebelliert Ihr Darm insbesondere nach dem Genuss von Obst und Säften? Dann könnte eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit (Fruktose-Malabsorption) dahinter stecken.

Diagnose Fruktosemalabsorption – Atemtest unumgänglich!

Für die Diagnosestellung hilfreich ist ein Ernährungs-Symptom-Tagebuch.Führen Sie dies über 3-4 Wochen. Ein solches Tagebuch können Sie beim DAAB unter info[at]daab[dot]de anfordern. Diagnostizieren kann der Arzt eine Fruktose-Malabsorption nur mit einem speziellem H2-Atemtest. Unter ärztlicher Aufsicht wird dabei ein Gemisch aus Wasser und Fruktose (25g Fruktose) getrunken und danach der Wasserstoffgehalt (H2) der Atemluft über einen Zeitraum von bis zu drei Stunden mithilfe eines Atemgerätes gemessen. Wenn der Fruchtzucker nicht abtransportiert wird und in den unteren Darmabschnitten landet, wird dieses Gas von den Bakterien produziert.
Ein Bluttest zur Diagnose einer Fruktose-Malabsorption, wie er mancherorts angeboten wird, ist nicht aussagekräftig und absoluter Unsinn.
Nicht aussagekräftig sind auch Blutzuckertests oder Schnelltestungen für zu Hause.

    Achtung:

    Bei Kindern gibt es das Phänomen der hereditären Fruktose-Intoleranz (HFI), ein sehr selten auftretender, angeborener Enzymdefekt. Die HFI tritt erstmals bereits im Säuglingsalter, meist beim Übergang auf Beikost (Obst, Gemüse), auf. Die Folge: Auf fruktosehaltige Mahlzeiten folgen auch hier Magen-Darm-Beschwerden, außerdem reichert sich die Fruktose in der Leber an und führt zu lebensbedrohlichen Vergiftungserscheinungen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass bei Ihrem Kind eine solche Erkrankung vorliegt, sollten Sie sich an Ihren (Kinder-) Arzt oder an die Stoffwechselambulanz einer (Kinder-) Klinik wenden. Bei einer hereditären Fruktose-Intoleranz muss der Betroffene in der Regel sein ganzes Leben lang auf fruktosehaltige Kost verzichten.

    Hilfe durch Ernährungsumstellung

    Bestätigt sich der Verdacht auf eine Fruktose-Malabsorption, hilft es, den Verzehr von Fruchtzucker zu verändern und auf große Mengen von Zucker und Zuckeraustauschstoffe zu verzichten. Der beste Weg besteht in einer Ernährungsumstellung! Eine Ernährungsfachkraft wird gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Kostplan erstellen. Die Änderungen sind nicht so einschränkend, wie Sie vermutlich annehmen. Vertrauen Sie nicht auf pauschale Listen aus dem Internet oder Einkaufsratgeber. Die hier für die Empfehlungen zu Grunde gelegten Werte, sind nicht erfolgsversprechend und zu strikt, da sie andere Ernährungseinflüsse und das gesamte Essverhalten nicht berücksichtigen.

    ACHTUNG:

    Teure Spezialprodukte oder Enzympräparate, deren Wirkung nicht belegt ist, sind nicht notwendig. Auch eine extrem fruktosearme oder gar fruktosefreie Dauerkost ist für Menschen mit einer Malabsorption keinesfalls erforderlich und sogar schädlich, da die Transporter-Funktion weiter nachlassen würde.Ziel der Ernährungsumstellung ist es, dass Sie nach einiger Zeit wieder Obst verzehren können - nur eben meist in anderer Menge und in Kombination mit anderen Lebensmitteln.

      Beim DAAB erhalten Sie unter info@daab.de Adressen von kompetenten Ernährungsfachkräften. Die Ernährungsberatung wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst.

      Für DAAB-Mitglieder bietet das DAAB-Wissenschaftsteam Beratungen an, beispielsweise können Sie sich, neben vielen anderen Fragen, die das Thema Unverträglichkeiten betreffen, auch über neue Aspekte und Forschungsergebnisse informieren. 

      Aktuelle Artikel mit vielen Tipps für den Alltag, Marktchecks, in denen wir Produkte, die für Allergiker ausgelobt werden, überprüfen, Informationen über neue Behandlungsmöglichkeiten lesen Sie als DAAB-Mitglied regelmäßig im DAAB-Magazin „Allergie konkret“.

      TIPPS!

      Die Mahlzeiten-Zusammensetzung spielt eine wichtige Rolle:
      Zum Beispiel ist ein geraspelter Apfel in einem Joghurt mit Nüssen oder Haferflocken verträglicher als ein roher Apfel auf leerem Magen. Welche Lebensmittel weniger oder besser geeignet sind, erfahren Sie als Mitglied im DAAB.

      Der Fruktose-Transport wird durch Sorbit, einen Zuckeralkohol, blockiert. Sorbit ist in einigen Früchten enthalten und wird außerdem von der Lebensmittelindustrie als Zuckeraustauschstoff (E 420) in zuckerfreien oder -reduzierten Süßigkeiten verwendet. Durch den Verzehr verstärken sich die Magen-Darm-Beschwerden noch.

        Unser Service für Sie

        Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) informiert Mitglieder gerne auch im persönlichen Gespräch zum Thema Darmgesunde Ernährung. Für Mitglieder veranstalten wir auch regelmäßige Webinare (Online-Seminare), bei denen Sie Experten Ihre Fragen stellen können.

        Sonja Lämmel, Dipl.oec. troph. steht Mitgliedern für Fragen rund um den gesunden Darm gerne zur Verfügung.

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