Pre- oder Probiotika?
Die meisten Säuglingsnahrungen enthalten inzwischen pre- oder probiotische Keime. Studien zeigen einen vorbeugenden Effekt von Probiotika auf die Entwicklung des atopischen Ekzems (Neurodermitis). Die Datenlage zu Prebiotika ist weniger aussagekräftig, obgleich auch hier positive Effekte vermutet werden. Fazit: Das darmassoziierte Immunsystem spielt offenbar eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung atopischer Erkrankungen. Auch wenn die genaue Einflussnahme noch unklar ist, sind die Pre- und Probiotika, die den Säuglingsnahrungen zugesetzt sind, auf jeden Fall gesundheitlich unbedenklich.
Welche Rolle spielt Milchfett?
Bisher gibt es keine offizielle Empfehlung, aber Hinweise, dass Milchfett einen vorbeugenden Effekt auf atopische Erkrankungen hat. Der DAAB empfiehlt deswegen, vollfette Milch zu bevorzugen. Allerdings sollte die Menge von 200 ml beim Kind bis zum Ende des ersten Lebensjahres nicht überschritten werden, da sonst die Eiweißlast zu hoch ist. Diese wird als Risiko für die Nieren, aber auch als möglicher Risikofaktor für späteres Übergewicht angesehen.
Felltragende Haustiere
Der Einfluss von Haustieren auf die Entstehung von Allergien wird inzwischen kontrovers diskutiert. Die Empfehlungen lauten aktuell: Die Hundehaltung ist nicht mit einem höheren Allergierisiko verbunden. Für Katzen ist die Studienlage noch uneinheitlich. Eine skandinavische Studie zeigte sogar, dass in Familien mit vielen Tieren das Risiko für Allergien niedriger ist. Ohne erhöhtes Allergierisiko bestehen generell keine Einschränkungen in der Haustierhaltung.
Klima im Innenraum
Innenraumluftschadstoffe können laut Untersuchungen das Risiko für atopische Erkrankungen und insbesondere Asthma erhöhen. Hierzu gehören flüchtige organische Verbindungen wie Formaldehyd. Dies findet sich etwa in einigen neuen Möbeln und wird bei Maler- und Renovierungsarbeiten freigesetzt. Der DAAB empfiehlt: Renovieren Sie Ihre Räume nicht erst kurz vor Babys Geburt. Und lüften Sie lange und vor allem quer. Ein Innenraumklima, das Schimmelpilzwachstum begünstigt (hohe Luftfeuchtigkeit, mangelnde Ventilation), sollte auch aus Gründen der Allergieprävention vermieden werden. Auch hier steht das richtige Lüften an erster Stelle.
Körpergewicht als Einflussfaktor?
Es gibt Belege, dass ein erhöhter Body Mass Index (BMI) insbesondere das Risiko, an Asthma zu erkranken, erhöht. Die Verhinderung von Übergewicht, insbesondere bei Kindern, wird aufgrund des erhöhten Asthmarisikos auch für die Allergieprävention empfohlen. Insofern sollte frühzeitig auf eine gemüsebetonte Ernährung mit niedriger Energiedichte, aber möglichst langanhaltender Sättigung geachtet werden.
Kfz-Emission
Ebenfalls steigt das Risiko für Asthma, Neurodermitis und Heuschnupfen für Kinder, die an einer viel befahrenen Straße wohnen.
Schutzimpfungen durchführen
Impfungen sind kein Risikofaktor für Allergien. Daher sollten auch bei allergiegefährdeten Kindern die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen durchgeführt werden.
Weitere sinnvolle Empfehlungen
- Benutzen Sie für Ihr Kind, Seifen, Cremes und Shampoos, die frei sind von Duft- und Farbstoffen. Eine Liste hierzu erhalten Sie unter info[at]daab[dot]de
- Vermeiden Sie bei Ihrem Kind frühes Ohrlochstechen und das Tragen von Modeschmuck.
- Verzichten Sie auf Kinderparfum und die Beduftung der Wohnräume.
Marktchecks zur Babypflege (z.B. Wunschutzcreme und Babyöl) erhalten Sie als Mitglied im DAAB.