Situation beim Fastjekt
Für die Schwierigkeit zurzeit einen AAI zu erhalten, gibt es verschiedene Gründe.
Auftakt vor circa einem Jahr war, dass das Pharmaunternehmen Pfizer, welches den Fastjekt/ Epipen für den US-amerikanischen Hersteller Mylan produziert, meldete, dass ein Teil, welches in den AAIs verarbeitet wird, nicht verfügbar sei. Daher konnten keine AAIs hergestellt werden. Dieses Problem soll mittlerweile behoben sein. Dennoch läuft die Produktion des Fastjekt/ Epipen noch nicht wieder im regulären Umfang. Dadurch ergibt sich die weltweite Unterversorgung, weil der Marktanteil des Fastjekt/ Epipen je nach Land zwischen 75 und 100% liegt.
Warum nicht einfach mehr produzieren?
Deutschland ist im Gegensatz zu anderen Ländern, wie Australien oder Kanada, die den Epipen als einzigen AAI zugelassen haben, in der günstigen Lage, zwei weitere AAIs im Markt zu haben. Als Folge der enormen Unterversorgung mit Präparaten des Marktführers sind jedoch auch Emerade und Jext schnell vergriffen. Die Hersteller Bausch und Lomb und ALK müssen daher trotz für sie normaler Produktion immer wieder Lieferengpässe beim BfArM melden.
Der DAAB ist mit den Herstellern ebenso in Kontakt wie mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und hat nachgefragt, ob eine Steigerung der Produktion Abhilfe schaffen könnte. Eine „spontane“ Erhöhung ist jedoch bei Pharmaprodukten leider nur in sehr begrenztem Rahmen möglich. Bis zur Verfügbarkeit eines AAIs im Markt dauert es laut Herstellerangaben sechs bis neun Monate, da jede Komponente (Bestandteile des Medikaments ebenso wie Bestandteile des Autoinjektors) einzeln für sich sowie in Kombination mit den anderen Sicherheitsprüfungen durchlaufen muss, was die lange Vorlaufzeit bis zur Fertigstellung eines AAIs erklärt. Eine etwaige Produktionserhöhung von Jext oder Emerade, die jetzt angeordnet wird, würde sich also frühestens in einem halben Jahr bemerkbar machen.