Die Tage werden länger und die Sonne bringt es ans Licht: es ist Zeit für einen Frühjahrsputz! Häufig erinnert man sich gerade jetzt an alte Hausmittel, die schon die Großmutter für das Großreinemachen verwendete. Hier finden Sie eine Übersicht zu einigen Hausmitteln und eine Bewertung, ob sie für Allergiker, Asthmatiker oder duftstoffempfindliche Personen zu empfehlen sind.
Backpulver (Natriumbicarbonat): ist sehr vielseitig einsetzbar. Verunreinigte Thermoskannen kann man mit warmem Wasser befüllen und dann ein Päckchen Backpulver einstreuen. Die Lösung wird dann mehrere Stunden bis zu einem Tag stehen gelassen und danach mehrmals mit Wasser ausgespült. Fliesenfugen, die nicht mehr weiß sind, können mit Backpulver aufgefrischt werden. Dazu Backpulver mit Wasser zu einem Brei verrühren und mit einer ausgedienten Zahnbürste die Fugen reinigen. Zur Reinigung verschmutzter Kragen kann etwas Backpulver leicht eingerieben und dann nach einer Stunde ausgebürstet werden. Gardinen sollen wieder weiß werden, wenn man zum Waschpulver eine Tüte Backpulver hinzutut. Verschmutze helle Schuhe können mit einer Paste aus Wasser und Backpulver gereinigt werden. Angebrannte Speisereste können mit Backpulver und Wasser von Topfböden gelöst werden. Edelstahl (z.B. Spüle) kann mit einer Paste aus Backpulver und Wasser zum Glanz gebracht werden. Danach gut mit klarem Wasser nachspülen.
Essigsäure: kann sehr vielseitig eingesetzt werden. Polstermöbel können mit Essigwasser abgerieben, Lederflecken können mit verdünnter Essiglösung entfernt werden. Als Ersatz für einen Glasreiniger zum Fensterputzen kann man Essig und Wasser mischen. Verkalkte Duschköpfe werden über Nacht in Essigwasser eingelegt, verkalkte Wasserhähne können über Nacht mit Essigtüchern umwickelt werden. Kühlschränke werden mit Essigwasser gereinigt. Eine Tasse Essig im letzten Spülgang kann den Weichspüler ersetzen. Der bakterizide Effekt der Essigsäure besteht darin, dass durch den veränderten pH-Wert physiologische Prozesse unterbunden werden und auch Eiweiße denaturieren. Haushaltsessig enthält 5 % Essigsäure. Essigessenz ist eine 25%ige Essigsäurelösung in Wasser, sie riecht stark stechend und darf in Speisen nur verdünnt verwendet werden.
Gallseife (Kernseife+Rindergalle): wirkt gegen viele Arten von Flecken, insbesondere aber gegen Fett-, Stärke-, Blut-, Obst- und Eiweißflecken, ist aber nicht zur Körperreinigung geeignet. Zur Fleckentfernung wird die betroffene Stelle angefeuchtet und mit einem Stück Gallseife kräftig eingerieben und anschließend ausgewaschen oder ohne vorheriges Auswaschen wie gewohnt in der Waschmaschine gewaschen.
Salz (Natriumchlorid): kann zur Beseitigung von Gerüchen z.B. Abfluss angewendet werden. Auch frischer Farbgeruch soll durch das Aufstellen einiger Teller Salz gemildert werden. Das Salz danach bitte nicht mehr zum Verzehr verwenden. Unbeschichtete Pfannen (z.B. Edelstahl) können mit heißem Salz sauber gescheuert, Ledertücher können nach der Benutzung in Salzwasser ausgewaschen werden, damit sie weich bleiben. Schwer zu reinigende Flächen z.B. Flaschen können mit Reiskörnern und Salzwasser saubergeschüttelt werden. Bürsten und Nagelbürsten reinigt man ebenfalls in Salzwasser. Wasserflecke auf Möbeln können mit einem dünnen Salz-Wasser-Gemisch bestrichen und nach dem Trocknen mit einem Korken nachpoliert werden. Duschvorhänge legt man vor dem Aufhängen in Salzwasser, um hier Schimmelbildung zu verhindern. Flecken von Tropfwasser z.B. an der Badewanne kann man mit einer Mischung aus Salz und Essig entfernen. Eine Salzlösung ist auch gut geeignet zur Reinigung von angelaufenem Silberbesteck oder Silberschmuck. Die Silberstücke werden in eine Alufolie eingewickelt und in Salzlösung eingetaucht. Nach der Einwirkzeit (am besten über Nacht) das Ergebnis kontrollieren, kurz mit Wasser abspülen und mit weichem Tuch auf Hochglanz reiben.
Gegen Abflussgerüche: 1 - 2 Esslöffel trockenes Salz oder eine Salzlösung in das Abflussrohr geben. Nach 20 minütiger Einwirkzeit Kaltwasser nachlaufen lassen oder abziehen.
Seifenlauge z.B. aus Schmierseife (Kalium-Salze höherer Fettsäuren ) oder Kernseife (Natrium-Salze höherer Fettsäuren) ist vielseitig für Reinigungszwecke verwendbar. Goldene Ketten, die durch langes Tragen blind geworden sind können z.B. in einer Flasche mit milder Seifenlauge vorsichtig geschüttelt werden. Lauwarme Seifenlauge kann auch zur Reinigung von Böden, besonders schonend auch von Marmorböden, angewendet werden. Bei der Reinigung von Linoleumböden dürfen nur Reinigungsmittel mit einem pH-Wert unterhalb von 9 angewendet werden, da zu stark alkalische Mittel das Linoleum schädigen und eine vermehrte Emission verschiedener Aldehyde bewirken können. Schmierseife ist aus diesem Grund nicht zur Reinigung von Linoleum geeignet.
Soda (Natriumcarbonat): auch für Soda gibt es viele Einsatzmöglichkeiten. Verdünnte Sodalösungen können z.B. zur Kühlschrankreinigung aber auch zum Entfernen lästiger Flecken in Tee- oder Thermoskannen genutzt werden. Eingetrocknete Flecken können mit kalter Sodalösung eingeweicht und dann mit lauwarmer Seifenlösung ausgewaschen werden. Auch Abflussgerüche lassen sich mit Soda beseitigen. Siehe Tipps bei Salz.
Zitronen bzw. Orangenschalen: wurden früher zu Reinigungszwecken verwendet. In schlecht zu reinigende Vasen füllte man beispielsweise kleingeschnittene Zitronenschalen und warmes Wasser bis zu Hälfte. Die Vasen wurden geschüttelt und mehrere Stunden stehen gelassen. Danach wieder geschüttelt und mit klarem Wasser ausgespült.
Und wenn alles sauber ist, erfreut man sich gerne an einem frischen Blumenstrauß. Blumen anschneiden und in die Vase Wasser mit einen Esslöffel Backpulver füllen, so halten sie länger.
Bienenwachspolitur zur Möbelpflege: Als Lösemittel sind meist Terpene enthalten. Sie können hautsensibilisierend und atemwegsreizend wirken. Kann Menschen mit empfindlichem Bronchialsystem und Duftstoffempfindlichen Probleme bereiten.
Bohnerwachs: Mischung verschiedener Wachse, Lösungsmittel u. Hilfsstoffe, typ. Geruch, kann Menschen mit einem empfindlichen Bronchialsystem oder Duftstoffempfindlichen Probleme bereiten, Terpene können hautsensibilisierend und atemwegsreizend wirken.
Essigsäure: Essig riecht stechend und kann Menschen mit einem empfindlichen Bronchialsystem oder Duftstoffempfindlichen Probleme bereiten. Kann Haut-, Schleimhäute und Atemwege reizen.
Waschbenzin/Terpentinöl: Leichtflüchtig, stark riechend und brennbar, kann Menschen mit einem empfindlichen Bronchialsystem oder Duftstoffempfindlichen Probleme bereiten. Kann Haut-, Schleimhäute und Atemwege reizen.
Zitronen- bzw. Orangenschalen: Enthalten ätherische Öle mit Terpenen, können Menschen mit einem empfindlichen Bronchialsystem oder Duftstoffempfindlichen Probleme bereiten. Terpene können hautsensibilisierend und atemwegsreizend wirken.
Terpene sind als Naturstoffe vor allem als Bestandteile der aus Blüten, Blättern, Früchten, Hölzern und Rinden gewinnbaren ätherischen Öle und Harze verbreitet. Sie können z.B. in Kosmetika als Geruchsstoffe verwendet werden. Terpenlösungsmittel (z.B. Terpentinöl) finden sich vor allem in Naturfarben und –lacken, in Wachsen und Polituren. Weitere natürliche Emissionsquellen sind Materialien aus harzreichen Hölzern. Wenn eine Allergie oder Empfindlichkeit auf Terpene besteht, sollte man auf terpenhaltige Hausmittel verzichten.
