Forscher der britischen Universitätsklinik in Oxford berichten über eine aktuelle Untersuchung zur Inhalation von Cortison bei Corona-Infektionen. Demnach kann das Risiko für einen schweren Verlauf durch die Inhalation von Cortison um 90 Prozent gesenkt und auch die Krankheitsdauer bei milden Verläufen um rund einen Tag verkürzt werden.
146 Corona-Patienten wurden durch die britischen Forscher zufällig in zwei Gruppen eingeteilt. Alle Patienten hatten durchschnittlich seit drei Tagen milde Beschwerden wie Husten, Kopfschmerzen oder Fieber. Bei 73 Patienten wählte man die Standardbehandlung mit Fieber- und Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen. Die andere Gruppe mit weiteren 73 Erkrankten inhalierte zweimal täglich zwei Hübe des Glucocorticoids Budesonid 7 Tage lang. Bei der Untersuchung fehlte aber eine sogenannte Placebogruppe zur Kontrolle.
Die Untersuchung wurde mit dem Cortison-Wirkstoff Budesonid durchgeführt. Diese Ergebnisse wären eventuell auch für andere antientzündliche Cortison-Wirkstoffe denkbar, wurden aber nach unseren Informationen bisher nicht in Studien untersucht. Zudem weisen die Wissenschaftler darauf hin, dass in dieser aktuellen Studie die Kontrollgruppe (Placebo) fehlt. Das schränkt die Aussagekraft der Untersuchung ein. Außerdem ist die Anzahl der Studienteilnehmer mit 73 Patienten relativ klein. Daher müssten diese Ergebnisse in einer größeren Untersuchung überprüft werden.
Link zur Studie https://www.thelancet.com/journals/lanres/article/PIIS2213-2600(21)00160-0/fulltext
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Bei Atemwegserkrankungen wie Asthma wird Cortison zur Inhalation schon lange mit großem Erfolg zur antientzündlichen Behandlung eingesetzt. Es wirkt der Entzündung an der Bronchialschleimhaut entgegen und kann durch die Inhalation sehr niedrig dosiert werden. Bei Cortison zur Inhalation ist der Wirkstoff in Mikrogramm und nicht in Milligramm enthalten wie bei Cortison-Tabletten. Das ist sehr wichtig, da Nebenwirkungen durch höher dosiertes Cortison so vermieden werden können. Cortison-Tabletten werden daher zur Langzeit-Therapie eines Asthmas nicht mehr empfohlen. Ihr Einsatz kann bei Patienten mit starken Verschlechterungen als Stoßtherapie für kurze Zeiträume notwendig werden.
