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Kinder und Jugendliche: STIKO aktualisiert Impfempfehlung

 /  Marina Oppermann

Die Ständige Impfkommission (STIKO) aktualisiert ihre COVID-Impfempfehlung vom 10. Juni und spricht nun doch für alle 12- bis 17-Jährigen eine Impfempfehlung aus. Die Empfehlung bezieht sich vor allem auf den direkten Schutz der geimpften Kinder und Jugendlichen vor Corona und den damit zusammenhängenden psychosozialen Folgeerscheinungen. Die STIKO spricht sich bei Kindern und Jugendlichen aber ausdrücklich gegen eine Impfpflicht aus.

Die Empfehlung erfolgte nun aufgrund neuer wissenschaftlicher Daten, besonders aus dem amerikanischen Impfprogramm. Aus diesem liegen fast 10 Millionen Daten bei Kindern und Jugendlichen vor. Somit können die Risiken von sehr seltenen Impfnebenwirkungen besser beurteilt werden. Nach der aktuellen Einschätzung sollen die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen. Die Impfung erfolgt weiterhin nach ärztlicher Aufklärung zum Nutzen und Risiko. Für unter 12-Jährige ist bisher noch kein Impfstoff zugelassen. 

Impfnebenwirkungen sind in der Regel mild bis moderat

Die Impfnebenwirkungen sind laut RKI gering und sind größtenteils mild bis moderat ausgeprägt. In einer Zulassungsstudie für den Impfstoff Biontech/Pfizer zeigten sich bei den untersuchten Kindern und Jugendlichen ähnliche Nebenwirkungen wie bei Erwachsenen.

  • Abgeschlagenheit (78 Prozent), Kopfschmerz (76 Prozent), Schüttelfrost (49 Prozent), Muskelschmerzen (42 Prozent), Fieber (24 Prozent)
  • Sehr seltene wurden Herzmuskelentzündungen bevorzugt bei jungen männlichen Geimpften beobachtet. Sie werden nun als sehr seltene Impfnebenwirkungen bewertet. Bei entsprechender medizinischer Versorgung im Krankenhaus konnten diese sehr seltenen Herzmuskelentzündungen in der Mehrzahl der Fälle gut behandelt werden und zeigten einen unkomplizierten Verlauf. Das Herz kann auch durch eine COVID-Erkrankung beeinträchtigt werden.
  • Bisher sind keine Signale für weitere schwere Nebenwirkungen nach mRNA-Impfungen (z.B. Biontech) aufgetreten, auch nicht bei Kindern und Jugendlichen

 

Erkrankungsrisiko durch Delta-Variante auch bei Kindern erhöht
Durch die aktuelle Delta-Variante des Virus besteht auch für Kinder und Jugendliche ein deutlich höheres Risiko für eine Corona-Infektion in einer möglichen 4. Infektionswelle. Wie häufig bei einer Corona-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen der Erkrankungszustand anhält, also wie häufig eine sogenannte Long-COVID-Erkrankung in dieser Altersgruppe ist, konnte bisher noch nicht geklärt werden.

STIKO: Gegenwärtig überwiegen die Vorteile der Impfung
Die STIKO kommt nach der Bewertung der aktuellen neuen Daten zu dem Ergebnis, dass nach dem gegenwärtigen Wissenstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen. „Die Empfehlung zielt in erster Linie auf den direkten Schutz der geimpften Kinder und Jugendlichen vor COVID-19 und den damit assoziierten psychosozialen Folgeerscheinungen ab.“
Die STIKO spricht sich aber ausdrücklich dagegen aus, dass eine COVID-Impfung bei Kindern und Jugendlichen zur Voraussetzung sozialer Teilhabe gemacht wird. Es soll aus der Empfehlung keine Impfpflicht abgeleitet werden.

Beschlussentwurf geht in das Stellungnahmeverfahren

Der STIKO-Beschlussentwurf zur Empfehlung der COVID-Impfung für Kinder und Jugendliche von 12- bis 17 Jahren geht nun in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und den beteiligten Fachkreisen. Es sind dann noch nachfolgend Änderungen möglich. Die endgültige Empfehlung der STIKO wird dann zeitnah im Epidemiologischen Bulletin erscheinen.

Mitteilung der STIKO zur Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche (16.8.2021) und weitere Informationen zum Thema COVID-19 unter www.rki.de

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