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Heuschnupfen durch Hasel und Purpurerle

Pollenstart: Heuschnupfen durch Hasel und Purpurerle

 /  Marina Oppermann

Durch die erhöhten Temperaturen rund um den Jahreswechsel und die ersten Tage im neuen Jahr wurden manche Pollenallergiker von Allergiebeschwerden überrascht. Haselbäume und in einigen Regionen auch Purpurerlen sorgten für Heuschnupfen-Beschwerden. Das war nicht immer so. Für viele Pollenallergiker ist die beschwerdefreie Zeit schon wieder vorbei. Bestehen verschiedene Pollenallergien kann eine lange individuelle Pollensaison bestehen. Wichtig ist eine gute Allergiediagnostik und Behandlung.   

Pollenstart im Westen und Südwesten

Die Pollensaison startet jedes Jahr in den tieferen Lagen im Westen und Südwesten. Mittlere Pollenbelastungen durch die Hasel werden momentan bereits besonders für die tieferen Regionen von Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachen, das Rhein-Main-Gebiet, Rheinland-Pfalz und das Saarland, am Rhein und unterem Neckartal und in Regionen der Nahe, der Mosel und der Donauniederungen Mosel gemeldet. Darüber hinaus können in weiteren Regionen auch bereits geringere bis mittlere Pollenkonzentrationen bestehen.  

Der Pollenflug hat sich verändert                  

In alten Berichten des Heufieberbundes startete der Pollenflug zu Beginn des 20. Jahrhunderts erst mit der Gräserblüte im Mai. Von Pollenallergien auf Frühblüher wie Hasel, Erle oder Birke wurde noch nicht berichtet. Inzwischen hat sich die Pollensaison ausgeweitet. Sie kann je nach Witterung manchmal schon ab etwa Mitte/Ende Dezember mit Frühblühern wie der Hasel oder durch neu gepflanzte Arten wie der Purpurerle starten. Allergiker, die auf Baum-, Gräser- und Kräuterpollen reagieren können viele Monate, bis in den Oktober hinein unter allergischen Beschwerden leiden.

Verwechselungsgefahr: Ein Heuschnupfen ist keine Erkältung

Ein Heuschnupfen beginnt meist mit Beschwerden wie geröteten Augen, Augentränen, Juckreiz, Niesen, laufende Nase, verstopfte Nase, Entzündung der Augenbindehäute und der Nasenschleimhäute. Manchmal werden die Beschwerden mit einer Erkältung verwechselt, die aber normalerweise schneller wieder abklingt. Die allergischen Beschwerden können bei jedem Heuschnupfen-Patienten unterschiedlich lokalisiert und auch in ihrer Ausprägung unterschiedlich stark sein. Viele Patienten fühlen sich abgeschlagen und leiden unter Müdigkeit. Ein Heuschnupfen wird meist mit Allergien auf Pflanzenpollen gleichgesetzt. Er kann aber auch durch weitere Allergieauslöser wie Hausstaubmilben oder felltragende Tiere entstehen und wird ärztlich als Allergische Rhinitis bezeichnet. Heuschnupfen-Patienten können ein Allergisches Asthma entwickeln.

Heuschnupfen richtig behandeln

Eine ausschließliche Selbstmedikation ohne ärztliche Behandlung ist bei einem Heuschnupfen keine gute Lösung. Bei Allergieverdacht sollte immer eine ärztliche Allergie-Diagnostik und Behandlung erfolgen. 

  • Besonders bei Kindern mit frühem Heuschnupfen steigt auch das Risiko für ein Allergisches Asthma. 
  • Bei der Behandlung akuter allergischer Beschwerden helfen antiallergische Medikamente (Antihistaminika). Sie wirken direkt am Ort der Beschwerden. 
  • Manchmal müssen bei stärkeren Beschwerden wie einer entzündeten Nasenschleimhaut antientzündliche Nasensprays mit einem Cortison-Wirkstoff in geringer Dosierung eingesetzt werden. 
  • Bei gängigen Allergieauslösern bietet die sogenannte Hyposensibilisierung (Allergenspezifische Immuntherapie, AIT) eine langfristige Behandlung. Sie ist die einzige Therapie, die an der Ursache allergischer Erkrankungen ansetzt. Die allergischen Beschwerden werden gelindert und die Medikamenteneinnahme reduziert. Besonders bei Kindern soll durch eine frühzeitige Behandlung auch das Asthmarisiko gesenkt werden. Die Behandlung erfolgt in der Regel über drei Jahre. 

Anhaltenden Husten abklären

Patienten mit einem anhaltenden Husten oder eine Brustenge sollten ärztlich überprüfen lassen, ob die „unteren Atemwege“, die Bronchien, betroffen sind.  Besteht hier ein Verdacht, kann eine ärztliche Untersuchung mittels einer Lungenfunktionsmessung aufschlussreich sein, um asthmatische Beschwerden festzustellen. 

Hilfreiche Maßnahme: Mund-Nasenschutz 

Es gibt einige unterstützende Maßnahmen, die Pollenallergiker anwenden können, um die Belastung durch Pollen zu verringern. Dazu gehört unter anderem auch, den Pollenflug im Blick zu behalten, an den regelmäßigen Austausch der Pollenfilter im Auto zu denken oder getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer auszuziehen, damit sich die Pollen daran nicht im Raum verteilen. Durch die Corona-Pandemie hat sich inzwischen deutlicher herausgestellt, dass ein Mund-Nasenschutz auch sehr gut gegen den Pollenkontakt schützt und eine gute Möglichkeit ist, sich im Freien vor dem Pollenflug besser zu schützen. Zusätzlich empfiehlt der DAAB einen guten Augenschutz durch eine gut abschließende Brille. 

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