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Sanfter Frühjahrsputz Gesund sauber

Gesund sauber Sanfter Frühjahrsputz

 /  Tina Christiansen

Aktuelle Studienergebnisse zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Reinigungsmittel und Duftstoffe mit unseren besten Tipps, worauf Allergiker*innen und Asthmatiker*innen achten sollten für ein gesundes sauberes Ergebnis

Das Ziel für eine Haushaltsreinigungsaktion ist ein sauberes Ergebnis – ob beim Fensterputzen, Boden wischen oder Bad reinigen, das ist für viele ein Bedürfnis und ein guter Start in den Frühling. Gleichzeitig sollen die Mittel Umwelt und insbesondere die Gesundheit der Bewohner schonen. Leider ist nicht alles, was dem Schmutz auf die Pelle rückt, unbedenklich. Hier werden Chemikaliengemische eingesetzt, die Fett, Kalk, Schmutz effektiv und schnell entfernen sollen. Doch einige Inhaltsstoffe in Reinigungsmitteln können die Raumluft und das Abwasser belasten und auch die Gesundheit gefährden. Dazu gehören beispielsweise allergene Duftstoffe und Konservierungsstoffe, aber auch reizende Inhaltsstoffe in den Reinigungsmitteln. 

Studie zeigt, wie Reinigungsmittel die Atemwege belasten

Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt, dass flüchtige Inhaltsstoffe in den Reinigungsmitteln wie Duftstoffe und Lösungsmittel tief in die Atemwege eindringen und zu gesundheitlichen Beeinträchtigung führen können. Besonders bedenklich sind hier Duftstoffe aus der Gruppe der Monoterpene bzw. desinfizierende Inhaltsstoffe. Für Asthmatiker*innen, Personen mit hyperreagiblen Atemwegen und Duftstoffsensible kann es dabei zu Reizungen der Atemwege kommen. Generell sind Privatpersonen durch den Einsatz von Reinigungsmitteln stärker gefährdet, weil sie wenig über entsprechende Sicherheitsmaßnahmen wissen und beispielsweise während der Putzarbeiten nicht ausreichend lüften, um die Belastung mit diesen flüchtigen Chemikalien zu reduzieren. Weiteres Risiko entsteht, wenn unterschiedliche Produkte vermischt werden, die dadurch zu einem gefährlichen Chemikaliencocktail in der Raumluft beitragen. Beispielsweise wenn chlorhaltige Putzmittel mit sauren Putzmitteln kombiniert werden, kann es zu einer hohen Belastung der Raumluft kommen, die die Atemwege reizen.

Duftstoffe in Reinigungsmitteln sind aus zwei Gründen problematisch. Viele Duftstoffe haben allergieauslösende Effekte. 26 Duftstoffe sind aus diesem Grund deklarationspflichtig und müssen auf den Produkten einzeln angegeben werden. Allergiker, die auf Duftstoffe mit Kontaktekzem reagieren, sollten daher auf Duftstoffe in Reinigungsprodukten verzichten. Hinzu kommt, dass beim Putzen und direktem Hautkontakt der Putzlösung die Hautoberfläche aufquillt, die Barrierefunktion der Haut wird gestört, sodass reizende und allergisierende Inhaltsstoffe aus den Putzmitteln wie z.B. Duftstoffe oder bestimmte Konservierungsstoffe in den Körper leichter gelangen und hier sensibilisierend wirken können. Der zweite Grund ist, dass für Asthmatiker*innen und Personen mit empfindlichen Atemwegen, für Duftstoffempfindliche und MCS-Betroffene die flüchtigen Duftstoffe die Atemwege beim Putzen reizen können. 
Da Duftstoffe an sich keine reinigende Funktion haben, sondern nur den Geruch des Produktes bzw. nach dem Putzen der Innenraumluft verändern, sind sie für das reinigende Ergebnis nicht relevant. Einige Duftstoffe zeigen zudem hormonstörende Effekte

Unsere Tipps zum sanften Reinigen

  • Für die Grundreinigung glatter Oberflächen im Bad, Küche, Wohnräumen sind Allzweckreiniger bzw. Neutralreiniger geeignet. Die hier eingesetzten Tenside sind vollständig biologisch abbaubar.
  • Gegen Kalkablagerungen und Urinstein werden saure Badreiniger mit Zitronensäure oder Essigessenzen eingesetzt. Beim Einsatz von Sprühreinigern können Tröpfchen des Reinigers eingeatmet werden und die Atemwege reizen. Schaumreiniger oder Reiniger in Gel-Form sind besser als Sprühreiniger, weil der Schaum bzw. das Gel länger auf der Verschmutzung haftet und dadurch effektiver gegen die Ablagerungen wirkt. 
  • Fenster können mit klarem Wasser und einem Spritzer Geschirrspülmittel gereinigt werden. Damit keine unschönen Streifen entstehen sind Glasreiniger auf Alkoholbasis empfehlenswert, achten Sie bei der Reinigung auf gute Lüftung. Auch bei Glasreinigern lieber keine Sprühflaschen verwenden, sondern Produkte, bei denen die Reinigungsflüssigkeit auf ein Tuch dosiert wird. So ist die Belastung der Raumluft mit Partikeln des Reinigers geringer.
  • Desinfektionsmittel sind in der Regel nicht notwendig, sie können Ihre Gesundheit und die Umwelt belasten. 
  • Achten Sie bei Reinigungsarbeiten auf eine gute Lüftung.

Als DAAB-Mitglied beraten wir Sie gerne zu verträglichen Produkten und rund um das Thema Kontaktallergien auf Inhaltsstoffe in Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln. Telefonisch oder per E-Mail; ganz wie Sie möchten. 
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