Die Pollensaison beginnt immer zeitiger im Jahr. Milde Temperaturen sorgten für erste blühende Allergieauslöser. Die ersten Haselnusspollen und Pollen der Purpurerle sind bereits in der Luft. Wir berichten über erste Hilfemaßnahmen und informieren über die Erstattung von Medikamenten.
Pollensaison beginnt
Zum Jahreswechsel lagen ungewöhnlich milde Temperaturen vor. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) teilte aktuell mit, dass dadurch im Südwesten des Landes innerhalb kurzer Zeit hohe Haselpollenkonzentrationen von über 100 Pollen pro Kubikmeter Luft erreicht wurden. Dieser Anstieg geschah so früh wie nie zuvor soweit die Messreihen zurückreichen. Seitdem soll sich die Haselblüte sehr schnell auch in die meisten anderen Landesteile ausgeweitet haben. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) meldet für die kommenden Tage: Geringe Pollenbelastungen können im gesamten Bundesgebiet auftreten. An Tagen ohne Niederschlag und mit Sonnenunterstützung können die Belastungen intensiver ausfallen und auch zeitweise ein mittleres Niveau erreichen. Hohe Pollenbelastungen sind lokal und kurzzeitig ebenfalls nicht auszuschließen.
In Regionen mit starken Windbelastungen können Pollen stärker durch die Luft verbreitet werden. In der nächsten Woche kann es zu winterlichen Temperaturen und besonders in höheren Lagen zu Schneefall kommen. Bei dieser Wetterlage setzt die weitere Entwicklung der Vegetation und auch der Pollenflug aus. Wird es wieder milder, geht die Pollensaison weiter.
Allergische Reaktionen sind vielfältig
Nach dem ersten Kontakt mit einem möglichen Allergieauslöser wie Haselnusspollen bilden sich sogenannte spezifische Immunglobulin E (IgE)-Antikörper aus. Diese IgE-Antikörper binden unter anderem an Oberflächen sogenannter Mastzellen. Bei erneutem Allergenkontakt docken die Allergene an diese IgE-Antikörper an. Die Mastzellen schütten dann Gewebehormone aus. Dazu gehört vor allem das Histamin, das als Botenstoff den Großteil der allergischen Reaktion veranlasst. Es kommt zur Erweiterung der Blutgefäße und Erhöhung der Gefäßdurchlässigkeit, gefolgt von spürbaren allergischen Entzündungsreaktionen wie Niesattacken, entzündete Nasenschleimhäute, Tränenfluss, Juckreiz oder Entzündungen an der Bronchialschleimhaut. Bei Pollenallergien können verschiedene allergische Beschwerden an unterschiedlichen Organen auftreten. Am Auge, an der Nase, an der Haut oder bei einem allergischen Asthma auch an der Lunge. Bei Heuschnupfen-Patienten schwillt die Nasenschleimhaut an, die Nase läuft, die Augen tränen und röten sich. Es besteht auch das Risiko, ein allergisches Asthma zu entwickeln. Die Ausprägung der allergischen Beschwerden kann unterschiedlich stark sein. Eine gute medizinische Behandlung ist wichtig, um die Beschwerden zu lindern. Man hofft zudem, so das Risiko für ein allergisches Asthma zu senken.