Nach dem Verzehr von Fleisch reagieren einige Menschen mit Ausschlag oder Atemnot – sie haben eine Fleischallergie. Steak, Rinderfilet oder Schnitzel: für Fleischesser bevorzugte Speisen, die bei einigen Menschen allerdings zu heftigen allergischen Reaktionen führen. Verantwortlich für die Reaktion ist nicht wie bei anderen Allergien ein Teil eines Proteins, sondern eine Zuckerkette, die auf einem Protein aufgelagert ist - das alpha-GAL. Dieser Zucker kommt in fast allen Säugetieren vor, allerdings nicht bei Menschen und Menschenaffen. Essen die Betroffenen Fleisch, in dem dieser Zucker enthalten ist, kann dies im Körper eine lebensbedrohliche allergische Reaktion auslösen.
Fleischallergie durch Zeckenbiss: Geograpfische Häufung als Erklärungsversuch
Auf der Suche nach einem Grund, warum manche Menschen allergisch auf Säugetierfleisch reagieren, fanden Wissenschaftler einen entscheidenden Hinweis bei der Analyse der Fälle in den USA. In den Vereinigten Staaten tritt die Allergie im Südosten auf, während das Problem an der Westküste und in den nördlichen Bundesstaaten relativ unbekannt ist. Die betroffenen Bundesstaaten in den USA sind zugleich das Verbreitungsgebiet des Rocky Mountain-Fleckfiebers, einer bakteriellen Erkrankung, die durch Stiche von Zecken – überwiegend der Buntzecke der Gattung Amblyomma – übertragen wird. Daraus ergibt sich bei den Wissenschaftlern die Vermutung, dass der beim Stich übertragene Speichel der Buntzecke Amblyommadie Quelle der Allergieentstehung ist.
Die Alternative: Geflügelfleisch und Fisch enthalten den Zucker alpha-Gal nicht und können daher gefahrlos verzehrt werden. Große Vorsicht ist aber bei Säugetierfleisch und teilweise auch bei Arzneimitteln tierischen Ursprungs geboten. Wer nach dem Verzehr allergische Reaktionen feststellt oder ungewöhnliche Hautreaktionen nach einem Zeckenbiss entwickelt, sollte sich zur Abklärung und individuellen Beratung bei einem Allergologen vorstellen.