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DAAB - Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
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Duftstoffe als Kontaktallergene

Leider haben viele Duftstoffe Schattenseiten wie Kontaktallergien, Reizung der Haut oder der Atemwege. Ihr Einsatz in vielen Kosmetika, Reinigungs- und Waschmitteln beeinflusst den Geruchseindruck dieser Produkte und überdeckt unangenehme oder auch ungewohnte Gerüche. Duftstoffe sind seit vielen Jahren ein wichtiges Schwerpunktthema in der Arbeit des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e.V. Der DAAB setzt sich dafür ein, dass es immer mehr Produkte ohne allergieauslösende Zusätze gibt.

Potente Allergieauslöser mit mittlerem Sensibilisierungspotential sind Cinnamal (Zimtaldehyd), Cinnamyl Alcohol (Zimtalkohol), Citral (Zitronenöl, Lemongras), Farnesol, Hydroxycitronellal, 
Wenig potente Allergieauslöser mit geringem Sensibilisierungspotential Alpha-Isomethyl Ionone, Amyl Cinnamal, Amylcinnamyl Alcohol, Anise Alcohol, Benzyl Alcohol, Benzyl Benzoate, Benzyl Cinnamate, Benzyl Salicylate, Butylphenyl Methylpropional, Citronellol, Coumarin, Eugenol, Geraniol, Hexyl Cinnamal, Limonene, Linalool, Methyl 2-Octynoate.

Die Allergenität der Duftstoffe ist auch von äußerlichen Einwirkungen wie Luft oder Licht abhängig. Einige sind als reine Substanzen eher schwache Kontaktallergene. Durch den Kontakt mit Luftsauerstoff können etwa aus Limonen, Linalool oder Geraniol deutlich stärker sensibilisierende Folgeprodukte entstehen. Oxidationsprodukte von Limonen und Linalool sind zudem hautreizend. Duftstoffe wie Eichenmoos, Perubalsam, Moschus oder Sandelholzöl können eine photoallergische Kontaktdermatitis hervorrufen, weil sie sich unter UVA-Einwirkungen verändern. Charakteristisch ist hier, dass sich die Kontaktallergie an Hautstellen entwickelt, die dem direkten UV-Licht ausgesetzt waren. 

Diagnostik 
Beim Verdacht auf Duftstoffallergie stehen dem Allergologen derzeit zwei Standardmischungen (Duftstoffmix I und II) sowie einige allergierelevanten Einzelsubstanzen und ätherische Öle zur Verfügung.
Zu den häufigsten Allergieauslösern bei den Duftstoffen gehören Isoeugenol, Eichenmoos und Zimtaldehyd. Die genannten Duftstoffmix-Testsubstanzen zusammen mit Sandelholzöl, Narzissenextrakt und Ylang-Ylang-Öl gelten als aussagefähige Indikatoren für eine Duftstoffallergie und erfassen über 90% der sensibilisierten Duftstoffallergiker. 

Alltag mit Duftstoffallergie
Eine Kontaktallergie ist nicht heilbar, das bedeutet, dass bei jedem Kontakt mit dem Allergieauslöser mit Beschwerden gerechnet werden muss. 
Beim Kauf von kosmetischen Produkten, Reinigungs- und Waschmittel müssen die Inhaltsangaben auf den Verpackungen nach den eigenen Allergieauslösern durchforstet werden. Oft ein mühsames Unterfangen angesichts der zum Teil sehr kleinen, unleserlichen Angaben auf den Produkten. Doch dieser Aufwand ist notwendig und erleichtert das Finden besser verträglicher Produkte. 
Auf der sicheren Seite sind Duftstoffallergiker, wenn sie beim Kauf von Kosmetika und Waschmittel Duftstoff-freie Alternativen bevorzugen. Eine gute Orientierung bieten hier Produkte, die mit dem DAAB-Label ausgezeichnet sind. Sie sind garantiert frei von Duftstoffen und allergenen Konservierungs- sowie Farbstoffen.

Eine Liste der vom DAAB-getesteten Produkte können Sie erhalten unter: info[at]daab[dot]de.
Als Mitglied erhalten Sie Hilfestellungen, um einen Alltag ohne Allergieauslöser besser realisieren zu können. 

Hinweis!

Vorsicht Duftstoffe in „parfümfreien“ Kosmetika

Kann man sich auf den Hinweis „parfümfrei“ verlassen? Dieser Frage sind die Landesuntersuchungsämter vor einiger Zeit nachgegangen. Ein Schwerpunkt war die Überprüfung von Körperpflegemitteln, die als „parfümfrei“ ausgelobt wurden. Im Fokus der Untersuchung standen die kennzeichnungspflichtigen Duftstoffe mit allergenem Potenzial. Die Ergebnisse sind aus Sicht des DAAB erschreckend. Bei rund 20% der untersuchten „parfümfreien“ kosmetischen Mittel wurden Duftstoffe nachgewiesen – zum Teil sogar in hohen Konzentrationen. Diese Ergebnisse sind eine klare Irreführung der Verbraucher.

DAAB-Tipp:

Wer auf Duftstoffe verzichten möchte oder muss, sollte nicht auf die pauschale Auslobung „parfümfrei“ oder „duftfrei“ vertrauen. Sicherheit bringt hier das DAAB-Logo, mit dem Produkte auszeichnet werden, die durch den DAAB überprüft wurden und ohne Duftstoffe und potente Allergieauslöser sind.

Dafür setzen wir uns ein:

  • Zusätzlicher Allergiehinweis auf Kosmetika (z.B. enthält Duft- und Konservierungsstoffe): Deutlicher hervorgehobene und verständlichere (deutsche Bezeichnungen) Kennzeichnung der häufigsten Auslöser von Kontaktallergien auf Kosmetika. 
  • Vollständige Deklaration sowie zusätzlichen Hinweis auf potentielle Allergieauslöser (z.B. enthält Duftstoffe) auf medizinischen Produkten wie Salben, Lotionen, Verbandsmaterialien, Heftpflastern etc. 
  • Deklaration der Inhaltsstoffe mit Allergiehinweis (z.B. Duft) auf Wasch- und Reinigungsmitteln. 
  • Gesetzliche Regelung von Begriffen wie "hypoallergen" zum Schutz der Verbraucher.
  • Verbot allergieauslösender Stoffe in Kinderkosmetik.
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