Bei den Mischformen können das Asthma oder die COPD ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Daher muss auf eine genaue Diagnostik besonders Wert gelegt werden, damit eine individuelle medikamentöse Behandlung erfolgt. Liegt zusätzlich zu einer COPD ein Asthma vor, besteht eine größere Variabilität bei der Lungenfunktion. Eventuell bestehen Hinweise auf Allergieauslöser, die Verschlechterungen hervorrufen oder bestimmte Asthmaformen, z.B. eosinophiles Asthma, dabei werden entzündliche Botenstoffe (Interleukine) produziert, die in die Lunge einwandern und das Lungengewebe zerstören können.
Eine erste Orientierung bietet das Alter des Patienten. Bei einem Asthma können erste Symptome häufig schon seit dem Kindesalter vorliegen. Bei einer beginnenden COPD werden die ersten Symptome von den Patienten meist nicht wahrgenommen. Die Ausprägung des Krankheitsbildes ist ein schleichender Prozess und die Atemwegsbeschwerden treten erst später, im Verlauf von Jahrzehnten, deutlicher hervor. Patienten mit einer aktuell diagnostizierten COPD sind in der Regel mindestens 40 Jahre, häufig aber älter. Besteht der Verdacht auf ein allergisches Asthma, muss der Allergieauslöser durch eine gute Allergiediagnostik gefunden werden. Asthma kann aber auch nicht allergisch oder neben einem allergischen Asthma in einer nichtallergischen Form vorliegen. Häufig stehen dann besonders Infekte als Auslöser im Vordergrund, die aber ebenso sehr häufig bei einer COPD eine Verschlechterung der Erkrankung herbeiführen. Nächtliche Atemnot kommt bei Asthma häufiger vor, COPD-Patienten leiden besonders in den Morgenstunden unter gesteigerter Schleimproduktion (Auswurf).
Steht bei einer Mischform das Asthma im Vordergrund, ist der Einsatz eines inhalativen Cortisons in den meisten Fällen besonders hilfreich. Langwirksame Bronchien erweiternde Medikamente sollten bei Asthma auf jeden Fall in Kombination mit einem entzündungshemmenden Wirkstoff verabreicht werden. Bei der Behandlung einer COPD stehen in der Regel langwirksame inhalative Medikamente zur Erweiterung der Bronchien zur Verfügung, die die Atemnot lindern und für eine bessere körperliche Belastbarkeit sorgen. Zudem wird auf ein gutes Bewegungstraining Wert gelegt. Akute Symptome können bei beiden Lungenerkrankungen durch schnell wirksame Bronchien erweiternde Medikamente gelindert werden (Bedarfsspray).
Bei zunehmendem Gebrauch eines Bedarfssprays (Notfallsprays) sollte die Medikamenteneinstellung durch den Arzt überprüft werden. Der übermäßige Gebrauch von schnellwirksamen Bronchien-erweiternden Medikamenten verursacht Nebenwirkungen wie Herzrasen, Zittern oder Unruhe. Die medikamentöse Therapie soll die Erkrankung gut kontrollieren, so dass möglichst keine oder nur geringe Symptome bestehen. Verschlechterungen müssen vermieden werden. Eine gute Impfversorgung (Grippe- und Pneumokokken) unterstützt Sie dabei.
Generell ist auf jeden Fall Rauchverzicht angezeigt. Nichtraucherschulungen oder Nikotinpflaster bieten hierzu Hilfestellungen. Ein Umstieg auf E-Zigaretten oder E-Shishas ist keine Alternative. Auch wenn diese Produkte als nikotinfrei beworben werden, beinhalten sie weitere risikoreiche Inhaltsstoffe.
Im gesamten Bereich der Allergien und Atemwege tut sich zurzeit einiges, sei es an neuen Diagnoseverfahren, neuen Medikamenten und auch neuen Empfehlungen und Erkenntnissen. Der DAAB ist in vielen Forschungsprojekten eingebunden und so international mit Verbraucher- und Fachverbänden vernetzt. Als Mitglied erfahren Sie daher sehr schnell, welche neuen Ansätze es gibt, Sie profitieren von unserem Wissensvorsprung.