Nickel

Nickel ist der häufigste Auslöser einer Kontaktallergie. Etwa zehn bis zwölf Prozent der Bevölkerung sind betroffen, wobei insbesondere junge Frauen häufiger unter einer Nickelallergie leiden. Die Ursache hierfür wird im Tragen von nickelhaltigem Modeschmuck, Ohrsteckern oder Piercings sowie in Tätowierfarben vermutet.
Laut verschiedener Studien sind Tätowiermittel meist (bis immer - je nach Studie) mit Nickel belastet.

Nickel ist ein silbrig-weiß glänzendes Metall, welches in der Natur häufig vorkommt und als Spurenelement für den Körper lebensnotwendig ist. Nickel wird häufig für Legierungen eingesetzt und ist in Alltagsprodukten wie Modeschmuck, Metallknöpfen, Reißverschlüssen, Brillengestellen, Handys aber auch in Kosmetika, orthopädischen oder chirurgischen Implantaten, Zahnersatzmaterialien und Lebensmitteln sowie Tabak und Tabakrauch enthalten.

Je mehr Nickel eine Metall-Legierung enthält, desto wahrscheinlicher ist es, dass Nickelionen bei intensivem Hautkontakt durch den leicht sauren Schweiß aus dem Material freigesetzt werden. Die Grenzwerte für Nickelabgabe oder -migration aus Metalllegierungen mit direktem Hautkontakt legt seit 2001 die EU-Richtlinie – die so genannte Nickelverordnung – fest. Seitdem sind die Nickelgehalte beispielsweise im Modeschmuck geringer als früher.
Die Nickelrichtlinie schreibt vor, dass die maximale Nickellässigkeit bei 0,5 Mikrogramm Nickel (Abgabe oder Migration) pro Quadratzentimeter Haut pro Woche liegen darf. Erststecker nach dem Ohrlochstechen oder Piercingteile dürfen maximal 0,2 Mikrogramm Nickel abgeben. Bei ausgelobten nickelfreien Beschichtungen müssen diese Grenzwerte zwei Jahre lang eingehalten werden, dies gilt aber nicht für ältere Schmuckstücke.

Nach anfänglichem Rückgang der Neusensibilisierungen stagniert die Quote der Kontaktallergien auf Nickelionen auf einem hohen Niveau, so die Ergebnisse des Informationsverbundes der Dermatologischen Kliniken. In der Praxis werden die Nickelgrenzwerte leider nicht konsequent eingehalten, wie Untersuchungsergebnisse der Überwachungsämter bestätigen. Es zeigte sich, dass Produkte mit deutlich höheren Nickelgehalten und bis zu 10fachen Nickellässigkeit als verkehrsfähig deklariert wurden. Ein Hinweisschild auf einem Produkt, dass die „Oberfläche nickelfrei“ ist, bedeutet nur, dass die Grenzwerte eingehalten wurden. Bei importierten Ohrringen, Ketten, Uhren und Flohmarkt-Schmuck gibt es dafür keine Garantie.
Auch Lidschatten und Wimperntusche können Nickelionen enthalten. Dabei handelt es sich zwar um Mengen, die keine Nickelallergie auslösen können, aber für sehr empfindliche Personen können solche Kosmetika problematisch sein und allergische Reaktionen auslösen.

Für Nickelallergiker ist der Einsatz dieses Metalls in diversen Alltagsprodukten problematisch. So sollte beispielsweise der behandelnde Orthopäde auf die Kontaktallergie hingewiesen werden, um für ein Implantat ein antiallergenes Material auszuwählen.
Da Nickel natürlicherweise in der Erdkruste vorkommt, kommt es auch in Lebensmitteln vor, z.B. in Hülsenfrüchten, blattreichem Gemüse, Kakao, Haferflocken und Nüssen. Für die meisten Nickelallergiker spielt nach Einschätzung von Allergologen die Aufnahme des Allergens mit der Nahrung keine auslösende Rolle. Sollte jedoch ein Kontaktekzem nach Entfernung der Nickelquelle über eine längere Zeit nicht abklingen, lohnt es sich, einen Check der Ernährung durchzuführen. Auch Kochtöpfe können (selten) eine Nickelquelle darstellen, insbesondere bei der Zubereitung von säurehaltigen Speisen wie Spinat, Sauergemüse oder Rhabarber.

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