Die Diagnose einer CED wird heute - im Vergleich zu vergangenen Jahrzehnten - früher gestellt. Entzündungsvorgänge können darum durch wirksame Therapiekonzepte zügiger angegangen und zurückgedrängt werden. Die Therapie wird dem individuellen Krankheitsgeschehen und dem Auftreten von Komplikationen angepasst. Grundsätzlich kann man zwischen medikamentöser Therapie, operativen Verfahren, ernährungstherapeutischen Maßnahmen und anderen unterstützenden (wie psychotherapeutischen) Behandlungsmethoden unterscheiden.
Die medikamentöse Therapie dient zur Behandlung von aktiven Entzündungszuständen, aber auch zur Vorbeugung von erneuten Schüben. Welche Medikamente angewendet werden, richtet sich nach dem Ausmaß und der Lokalität der Entzündung sowie nach dem individuellen Ansprechen auf die Medikation. Wirkstoffe werden in Tablettenform, als Infusionen oder in Spritzenform systemisch angewandt oder kommen als Darmeinläufe (Klistiere), Zäpfchen sowie Schaum lokal zur Anwendung. Die medikamentöse Palette reicht dabei von entzündungshemmenden Salicylaten, über Glukokortikoide (Kortisontherapie) zu Immunsuppressiva (unterdrücken das Immunsystem) bis hin zu den Biologica (Antikörpertherapie). Letztgenannte Biologica und andere neuartige pharmakologische Wirkstoffe blockieren gezielt wichtige Entzündungsstoffe und die Weiterleitung von Entzündungssignalen. Sind operative Maßnahmen notwendig, so gestalten sie sich heute zurückhaltender und auch schonender.
Neben der medizinischen Behandlung, Selbsthilfegruppen und anderen (z.B. psychologischen) Betreuungsformen, kann die Ernährung ein stützender Baustein der Behandlung sein. Eine Besonderheit nimmt die Therapieform der exklusiven enteralen Ernährungstherapie (EET) zur Einleitung der Remissionsphase ein. Sie ist die Therapie der ersten Wahl bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohn, nicht zuletzt auch deswegen, weil sie im Vergleich zu einer Kortisonbehandlung keine vergleichbaren Nebenwirkungen zur Folge hat. Die EET beinhaltet eine ausschließliche Ernährung mit spezieller Trink- und/oder Sondennahrung über (6-) 8 Wochen, die von spezialisierten Ernährungsfachkräften im interdisziplinären Team begleitet werden sollte.
Die Ernährung bietet gute Möglichkeiten, den Entzündungsprozess positiv zu beeinflussen, Symptome wie Durchfall und Schmerzen zu lindern, auftretende Komplikationen zu beheben und Energie- und Nährstoffverluste vorzubeugen oder auszugleichen.