Für Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen wie Asthma oder der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung COPD werden von den gesetzlichen Krankenkassen strukturierte Behandlungsprogramme für eine möglichst gute medizinische Versorgung angeboten. Sie werden als Disease-Management-Programme (DMP) bezeichnet. Die inhaltlichen Anforderungen an solche Programme werden durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) festgelegt und bei Bedarf an den aktuellen Stand medizinischer Leitlinien angepasst. Neuerungen im Überblick.
COPD „chronic obstructive pulmonary disease“
Es handelt sich um eine chronische Lungenerkrankung mit dauerhafter Verengung der Atemwege. Dazu gehört die reine Form der chronisch obstruktiven Bronchitis, Mischformen z. B. in Verbindung mit einem überempfindlichen Bronchialsystem oder einem Asthma bronchiale und das chronisch obstruktive Lungenemphysem. Verschlechterungen treten besonders in der kalten Jahreszeit durch Infekte bzw. auch bei extremen Wetterlagen auf (Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit).
Besonders Raucher sind gefährdet!
Morgendlicher Husten und wiederkehrende Entzündungen an den Schleimhäuten der Atemwege markieren in vielen Fällen bei Rauchern den Beginn der Erkrankung, die sich schleichend entwickelt.
Andere Risikofaktoren sind Passivrauchen, berufliche inhalative Stäube (Dämpfe, Gase), Atemwegsinfekte, Luftschadstoffe und darüber hinaus Faktoren wie Lebensalter, Geschlecht oder eine genetisch begründete Anfälligkeit.
DMP COPD aktualisiert!
Das DMP COPD wurde nun aktualisiert. Es wurden unter anderem folgende Änderungen beschlossen:
- Die Notwendigkeit der zeitnahen ärztlichen Überwachung und Steuerung der Therapie durch Reduzierung oder Intensivierung der Medikamente erhält mehr Gewicht. Der Grund: Das Ansprechen auf die Medikation ist individuell, aber auch im Zeitverlauf unterschiedlich. Die Beschwerden wie Atemnot und Husten sowie plötzliche Verschlechterungen sollen gut gelindert werden. Dazu wurden auch die Empfehlungen zu den vorrangig zu verordnenden Arzneimitteln aktualisiert
- Ist eine Langzeit-Sauerstofftherapie notwendig, muss diese mindestens 15 min pro Tag durchgeführt werden
- Bei einem schweren Lungenemphysem soll als operative Therapieoption eine Reduktion des Lungenvolumens und in sehr schweren Fällen eine Lungentransplantation erwogen werden.
- Tabakrauch ist der wichtigste Risikofaktor für eine COPD. Die Patienten sollen über die Risiken für den Erkrankungsverlauf durch das aktive Rauchen, das Passivrauchen und den Konsum von E-Zigaretten aufgeklärt werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) wird dazu Voraussetzungen und Details in einer Richtlinie festlegen. Sobald dies geschehen ist, wird es in Zukunft auch die Option geben, einmalig Arzneimittel zur Tabakentwöhnung zu verordnen.