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Was ist eigentlich Laktose-Intoleranz?

Info-Beitrag: Was ist eigentlich Laktose-Intoleranz?

 /  Tina Christiansen

Blähungen nach einem Quark-Dessert, Durchfall nach einem Glas Milch? Dahinter kann eine Laktose-Intoleranz stecken. Ausführliche Informationen für Sie zusammengefasst.

Was passiert im Körper?

Normalerweise wird bei der Verdauung von Milchprodukten der Milchzucker aufgespalten, in Einzelbausteine zerlegt und dann vom Körper verstoffwechselt. Diese Aufgabe übernimmt das Enzym „Laktase“.

Ist nicht genügend von diesem Enzym vorhanden, bleibt der Milchzucker im Darm und wird hier von Darmbakterien zerlegt. Es entstehen Kohlendioxid (Gas), Wasserstoff und freie Fettsäuren, welche die speziellen Beschwerden hervorrufen.

Welche Beschwerden habe ich dann?

Aufgrund der Gärungsprozesse kommt es zu Völlegefühl, aufgetriebenem Bauch, Krämpfen und übelriechenden Blähungen. Nicht selten kommen starke Durchfälle dazu. Der Stuhl wird oft als säuerlich und sehr geruchsintensiv wahrgenommen.

Hauterscheinungen oder Asthma nach dem Verzehr von Milch werden nicht durch eine Laktose-Intoleranz hervorgerufen, sondern deuten eher auf eine Milchallergie hin.

Was ist die Ursache?

In seltenen Fällen ist der Enzymmangel angeboren (Alactasie). Häufiger ist der ethnisch- und entwicklungsbedingte Enzymmangel.

Durch Zöliakie, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, nach Magen- oder Darmoperationen, Strahlenbehandlung oder Magen-Darm-Infektionen kann eine vorübergehende Störung der Laktose-Verwertung auftreten. Nach einer erfolgreichen Therapie kann sich das wieder verbessern.

Wie sieht die Behandlung aus?

Behandelt wird die Laktose-Intoleranz mit einer entsprechenden Ernährungsumstellung (Karenzkost). Wie groß das Ausmaß des Verzichts auf Milch, Milchprodukte oder laktosehaltiger Lebensmittel sein muss, wird im Rahmen einer individuellen Ernährungstherapie festgelegt.

Was ist wichtig?

Der klassische Nachweis einer Laktose-Intoleranz ist der H2-Atemtest. Hier wird nach der Gabe von Laktose das Gas H2 in der ausgeatmeten Luft gemessen. Der Gentest ist nur bedingt zur Diagnose geeignet, da nicht jeder mit genetisch bedingtem Laktase Mangel auch Beschwerden hat. Der Gentest sagt also nichts über die aktuelle Verträglichkeit von Laktose aus.

Tipp: Adressen von speziellen Ernährungsfachkräften finden Sie im DAAB Allergie-Wegweiser. Einen Zuschuss zur Ernährungsberatung zahlt die gesetzliche Krankenkasse. Weitere Informationen zum Thema „Laktose“ sowie ein Ernährungstagebuch erhalten Sie als Mitglied beim DAAB.

Wie kann ich Mitglied werden?

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