Risiko multiple Sensibilisierung
Eine besonders empfindliche Allergiker-Gruppe sind die Multiallergiker, die auf mehrere Stoffe allergisch reagieren. Diese Patientengruppe ist seit wenigen Jahren in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Nach Einschätzung von Allergologen handelt es sich hier um Personen mit einer hohen Sensitivität bedingt durch eine konstitutionelle Prädisposition (Veranlagung). Ab drei erkannten Kontaktallergenen spricht man von einer multiplen Sensibilisierung. Die betroffenen Patienten haben ein besonders reagibles Immunsystem und können auf Allergieauslöser schneller reagieren.
Chronisches Kontaktekzem
Bei einer chronischen Schädigung bestimmter Hautpartien kann sich ein degeneratives Kontaktekzem entwickeln. Durch ständigen Kontakt mit Wasser, Seifen oder Lösungsmitteln wird der Fett- und Säureschutzmantel der Haut entfernt oder geschädigt. Als Folge bilden sich Risse in der Oberhaut, durch die sowohl Krankheitserreger als auch allergisierend wirkende Substanzen eindringen und ein Ekzem verursachen können. Hier wird auch von einem Abnutzungsekzem oder Hausfrauenekzem gesprochen. Bei ständigem, wiederholtem Kontakt mit dem Allergen kann sich ein chronisches Hautekzem mit entzündlichen Hautverdickungen, starker Verhornung und einer Vergröberung der Hautfelderung entwickeln. Chronische Kontaktekzeme gehören zu den häufigsten Berufskrankheiten. Die Diagnostik und Behandlung gehört in die Hände eines erfahrenen Dermatologen.
Nichtallergische Ekzeme
Nicht alle Arten von Kontaktekzemen und Nesselsucht sind auf allergische Reaktionen zurückzuführen. Auch Reizstoffe wie Brennnessel oder Nesselqualle und Chemikalien wie Desinfektionsmittel oder Säuren können eine Hautirritation mit ähnlichen äußerlichen Symptomen auslösen. Da hierbei keine immunologische Sensibilisierung erforderlich ist, tritt die Hautreaktion bereits beim erstmaligen Kontakt mit diesen Stoffen auf und steigt proportional zur Konzentration an.
Auch nichtallergische Hautekzeme bedürfen einer Behandlung, denn eine entzündete Haut mit einer geschädigten Hautbarriere ist für weitere Schadstoffe, Krankheitserreger und Allergieauslöser durchlässiger und damit anfälliger.