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DAAB - Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
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Warum entsteht eine Kontaktallergie?

Über die Ursachen, die zur Entwicklung einer Kontaktallergie führen, gibt es wissenschaftlich wenig gesicherte Erkenntnisse. Aber es gibt eine Reihe von relevanten Faktoren, die nach Schätzung von Allergologen eine Sensibilisierung begünstigen. 
An erster Stelle steht die genetische Prädisposition. Dies bedeutet, wenn die Familienmitglieder häufig unter allergischen Reaktionen wie Kontaktallergien, Asthma oder Neurodermitis leiden, ist das Risiko, eine Allergie zu entwickeln, erhöht. 

Es kann zwar kein spezieller Allergietyp vorhergesagt werden, aber es besteht die Bereitschaft des Organismus, eine allergische Reaktion zu entwickeln. 
Weitere entscheidende Faktoren sind:

  • die Häufigkeit, Intensität und Dauer des Kontaktes mit dem potentiellen Allergieauslöser, 
  • die Sensibilisierungspotenz des Stoffes,
  • der Hautzustand. Eine geschädigte Hautbarriere - etwa durch Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder durch einen häufigen Kontakt mit reizenden, entfettenden Stoffen wie Seifenlösungen, Putzchemikalien, Arbeitschemikalien - begünstigen die Entwicklung einer Kontaktallergie.

Hinweis:

Häufig werden erstmalig verwendete Produkte als Auslöser des allergischen Kontaktekzems angesehen. Dies ist jedoch unwahrscheinlich aufgrund des dargestellten Ablaufs der Sensibilisierung mit einer symptomfreien Sensibilisierungsphase. Bei Reaktionen auf erstmalig verwendete Produkte handelt es sich daher meist nicht um allergische, sondern toxisch-irritative Hautreaktionen auf die Inhaltsstoffe. 

Risiko multiple Sensibilisierung
Eine besonders empfindliche Allergiker-Gruppe sind die Multiallergiker, die auf mehrere Stoffe allergisch reagieren. Diese Patientengruppe ist seit wenigen Jahren in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Nach Einschätzung von Allergologen handelt es sich hier um Personen mit einer hohen Sensitivität bedingt durch eine konstitutionelle Prädisposition (Veranlagung). Ab drei erkannten Kontaktallergenen spricht man von einer multiplen Sensibilisierung. Die betroffenen Patienten haben ein besonders reagibles Immunsystem und können auf Allergieauslöser schneller reagieren. 

Chronisches Kontaktekzem
Bei einer chronischen Schädigung bestimmter Hautpartien kann sich ein degeneratives Kontaktekzem entwickeln. Durch ständigen Kontakt mit Wasser, Seifen oder Lösungsmitteln wird der Fett- und Säureschutzmantel der Haut entfernt oder geschädigt. Als Folge bilden sich Risse in der Oberhaut, durch die sowohl Krankheitserreger als auch allergisierend wirkende Substanzen eindringen und ein Ekzem verursachen können. Hier wird auch von einem Abnutzungsekzem oder Hausfrauenekzem gesprochen. Bei ständigem, wiederholtem Kontakt mit dem Allergen kann sich ein chronisches Hautekzem mit entzündlichen Hautverdickungen, starker Verhornung und einer Vergröberung der Hautfelderung entwickeln. Chronische Kontaktekzeme gehören zu den häufigsten Berufskrankheiten. Die Diagnostik und Behandlung gehört in die Hände eines erfahrenen Dermatologen.

Nichtallergische Ekzeme
Nicht alle Arten von Kontaktekzemen und Nesselsucht sind auf allergische Reaktionen zurückzuführen. Auch Reizstoffe wie Brennnessel oder Nesselqualle und Chemikalien wie Desinfektionsmittel oder Säuren können eine Hautirritation mit ähnlichen äußerlichen Symptomen auslösen. Da hierbei keine immunologische Sensibilisierung erforderlich ist, tritt die Hautreaktion bereits beim erstmaligen Kontakt mit diesen Stoffen auf und steigt proportional zur Konzentration an. 
Auch nichtallergische Hautekzeme bedürfen einer Behandlung, denn eine entzündete Haut mit einer geschädigten Hautbarriere ist für weitere Schadstoffe, Krankheitserreger und Allergieauslöser durchlässiger und damit anfälliger. 
 

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