Atopische Dermatitis (AD), auch bekannt als Neurodermitis, ist eine chronische Hauterkrankung, die viele Menschen durch Juckreiz, trockene Haut und entzündete Stellen stark belastet.
Die Ursachen sind vielfältig. Eine neue Studie, veröffentlicht im Journal of Allergy and Clinical Immunology, hat nun einen interessanten Zusammenhang zwischen dem Hormon Melatonin, der Hautflora und der Linderung von Neurodermitis-Symptomen bei Mäusen entdeckt.
Melatonin ist vor allem als „Schlafhormon“ bekannt, da es unseren Tag-Nacht-Rhythmus steuert. Doch es kann noch mehr: Es wirkt auch entzündungshemmend. In der Studie wurde Mäusen Melatonin verabreicht, woraufhin sich ihre Hautflora veränderte. Diese veränderte Hautflora – also die „guten“ Bakterien – wurde anschließend auf andere Mäuse mit Neurodermitis übertragen.
Das Ergebnis:
Die Empfänger-Mäuse zeigten deutlich weniger Hautentzündungen. Die Forscher fanden zudem heraus, dass bestimmte Bakterien mehr Propionsäure produzierten – eine Substanz, die für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt ist.
Neue Ansätze für die Behandlung?
Die Studie zeigt, dass Melatonin möglicherweise indirekt helfen kann, Neurodermitis zu lindern – nicht durch direkte Anwendung, sondern durch die Veränderung der Hautflora. Diese Erkenntnis könnte ein Türöffner für neue Therapieformen sein, bei denen gezielt nützliche Bakterien gefördert werden.
Wichtig ist aber:
Bis solche Ansätze beim Menschen ankommen, sind noch viele weitere Studien nötig. Wer unter Neurodermitis leidet, sollte also nicht auf eigene Faust mit Melatonin experimentieren, sondern immer ärztlichen Rat einholen.
Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39579877/