Kontaktallergien in Verbindung mit dem Schuhwerk sind keine Seltenheit. Die Anzahl der Problemstoffe in Schuhen ist relativ begrenzt. Wenn sich im Fußbereich jedoch hartnäckige Entzündungen, Juckreiz, Bläschen oder Hautrisse zeigen, ist der Verdacht auf eine allergische Reaktion berechtigt. Unsere Empfehlungen.
Das Meiden von Problemstoffen in Schuhen ist schwierig, weil Informationen über Inhaltsstoffe und alternative unbedenkliche Materialien rar sind.
Ein besonders häufiger Auslöser von Allergien ist Chrom-VI. Chromate sind chemische Verbindungen, die für das Gerbverfahren in der Lederproduktion eingesetzt werden. Der Wirkstoff der Chromat-Gerbung ist das eher unproblematische Chrom-III, das allerdings mit Chrom-VI Verbindungen verunreinigt sein kann.
Chromat-Gerbung ist kostengünstig und schnell
Aber die hier verwendeten Chrom-Verbindungen sind belastend für die Gesundheit und die Umwelt. Technisch ist es mittlerweile möglich, dass Rückstände der Chrom-III und Chrom-VI-Verbindungen beim Gerben aus dem Leder weitgehend entfernt werden können und im Produktionskreislauf verbleiben. Hier sind die Hersteller gefordert.
Es gibt einen Europa-einheitlichen Grenzwert (3 mg pro kg Leder) für Chrom-VI in Lederprodukten. Die Überwachungsbehörden stellen jedoch regelmäßig Grenzwertüberschreitungen in diversen Lederprodukten fest. Das EU-Schnellwarnsystem RAPEX zeigt kontinuierlich Überschreitungen der geltenden Grenzwerte für Chrom-VI beispielsweise in Baby-Krabbelschuhen oder Lederschuhen an.
Eine Studie aus Spanien von 2017 zeigt, dass bei Kinder mit Fußekzemen sehr häufig (bei rund 44 % der untersuchten Kinder) allergische Reaktionen die Ursache der Beschwerden waren. Die hier ermittelten häufigsten Auslöser waren: Kaliumdichromat, das Konservierungsmittel Thiomersal, Kobaltchlorid, Mercapto-Mix, Kolophonium, Quecksilber und Nickel.