In Deutschland ist es schwierig, in der Öffentlichkeit stehende Persönlichkeiten zu finden, die sich zu einer chronischen Erkrankung wie Asthma bekennen. Die Angst vor Imageverlust und Schwierigkeiten mit Versicherungen, was Tourneeauftritte und ähnliches betrifft, ist präsent.
Dies ist beispielsweise in den USA oder in England anders.
Als Grundlage dieser Tabuisierung benennen Soziolog:innen den hohen Image-Faktor von Gesundheit in Deutschland. Gesunde, vitale Menschen seien attraktiver. Daher assoziiere man hier mit chronischen Erkrankungen mangelnde Leistungsfähigkeit und geringere Attraktivität. In den USA hingegen würdigt die Öffentlichkeit die individuelle Kraft, die eine Person aufbringt, um mit Erkrankungen zu leben. Dort gehen Prominente sehr offensiv mit chronischen Erkrankungen um, und werden dafür in ihrem Image positiv aufgewertet. Wer mit seiner Erkrankung Erfolg hat, ist hier umso bewundernswerter.
Prominente Menschen mit Asthma
Napoleon, Augustus Caesar, Peter der Große, Ludwig van Beethoven, Marcel Proust, Charles Dickens, John F. Kennedy, Orson Welles, Antonio Vivaldi, John Updike, Theodore (Teddy) Roosevelt, Che Guevara, Leonard Bernstein, Liza Minnelli, Liz Taylor, Jackie Joyner-Kersee: dies alles sind herausragende Persönlichkeiten mit Asthma.
Auch ein Blick in die jüngste Vergangenheit beziehungsweise die Gegenwart lohnt sich: Sharon Stone, Ronan Keating, Billy Joel, Martin Scorsese, um nur einige zu nennen, haben Asthma.
Mit Asthma zu leben heißt also nicht, ein Leben im Abseits zu führen.
Manager, Politiker, Schriftsteller, Musiker, Schauspieler und Leistungssportler haben ihr Asthma so im Griff, dass sie leistungsfähig sind und große Leistungen vollbringen.