Empfehlenswerte Pflanzen
Generell sind insektenbestäubte Pflanzen für Allergiker eher zu empfehlen als windblütige Arten. Bei windblütigen Pflanzen werden die Pollen durch Wind weit verbreitet. Gängige Allergieauslöser wie frühblühende Bäume (Hasel, Erle, Birke), Gräser oder Kräuter wie Beifuß gehören zu den windblütigen Arten. Insektenblütige Pflanzen haben meist größere und klebrigere Pollen, die vom Wind nicht so weit verbreitet werden können. Eine Allergie auf insektenblütige Arten ist nicht ausgeschlossen, aber sehr viel seltener. Eine Pollenbelastung in der Luft kann aber in direkter Nähe insektenblütiger Pflanzen möglich sein.
Kreuzreaktionen und Kontaktallergien im Garten
Es ist schwierig den Pollenkontakt in der Pollensaison zu vermeiden. Pollen windblütiger Arten können kilometerweit verfrachtet werden. Im eigenen Garten sollte aber auf Neuanpflanzungen bekannter Allergieauslöser verzichtet werden. Außerdem besteht auch bei verwandten Arten aus der gleichen Familie eines bekannten Allergieauslösers die Möglichkeit auf ähnliche Allergenkomponenten zu reagieren (Kreuzreaktionen). So kann zum Beispiel ein Eschenpollenallergiker auch auf die Blütenpollen eines Oliven- oder Fliederbaums reagieren, da beide Pflanzen zu den Ölbaumgewächsen gehören und ähnliche Allergenkomponenten haben. Menschen mit sehr empfindlicher Haut oder Kontaktallergien auf pflanzliche Inhaltsstoffe können bei der Gartenarbeit Hautreaktionen erleiden. Der Pflanzenkontakt muss dann vermieden werden.
Koniferen und Gräser im Trend
Koniferen (Zapfenträger) wie Eibe, Zypresse, Zedern- oder Thuja-Arten liegen bei der Gartengestaltung im Trend. Sie sind windblütig und können ebenfalls zu Pollenallergien führen. Die Pollenflugzeiten überlagern sich zum Teil mit anderen Allergieauslösern. Überwiegend gibt es bei den Koniferen weibliche und männliche Pflanzen (mit Pollen). Auch Ziergräser wie Pampas- oder Lampenputzergras können allergische Reaktionen bei Gräserpollenallergikern auslösen. Dabei gibt es Arten, die zwischen August und Oktober oder auch noch darüber hinaus blühen können.
Verdrängung heimischer Arten
Ein verändertes Klima und die Globalisierung beeinflussen auch die heimische Flora in Deutschland. Primär nicht heimische und neu eingeführte Pflanzenarten werden als invasiv bezeichnet, wenn sie heimische Pflanzen verdrängen. Sie sollten im Garten nicht gepflanzt werden, weil sie sich aus privaten Gärten in die freie Natur verbreiten können. Beispielsweise gehören zur Gruppe der Korbblütler (Asteraceae) eine Vielzahl invasiver bzw. potentiell invasiver Arten. Invasive Berufkräuter wie das Spanische Gänseblümchen (Erigeron karvinskianus) oder das Einjährige Berufkraut (Erigeron annua) sowie Würzkräuter wie der Wüsten-Beifuß (Artemisia tridentata) oder der Silbrige Wermut (Artemisia ludoviciana), werden als Gartenpflanzen verkauft und in Gartenzeitschriften vorgestellt. Wüstenbeifuß und Silbriger Wermut (Silberraute) sind in Amerika schwere Allergieauslöser und dort als „sagebrush“ bzw. „white wormwood“ bekannt. Der Kamschatka-Beifuß (Verlot`scher Beifuß, Ligurischer Beifuß, Artemisia verlotiorum), sollte ebenfalls nicht aus Gärten in die freie Natur gelangen, da er sich verbreiten kann. Korbblütler wie die Kanadische und Späte Goldrute (Solidago canadensis und S. gigantea) sind bei uns invasiv, werden aber durch Insekten bestäubt. Die Kanadische Goldrute wird in Amerika als milder Allergieauslöser geführt.
Beispiele invasiver oder potentiell invasiver Pflanzenarten, die Allergien auslösen können:
- Götterbaum (Ailanthus altissima), sehr invasiv und schnellwüchsig
- Runzelblättriger Schneeball (Viburnum rhytidophyllum, giftig), seine Filzhaare können Juckreiz und Atemwegsallergien verursachen,
- Kreuzstrauch (Baccharis halimifolia, Groundseltree), ist bei uns noch nicht verbreitet, wird aber zum Kauf angeboten. Die Pflanze ist giftig, ihre Pollen sollen in Nordamerika starke Allergieauslöser sein.
- Hundszahngras/“Bermuda-Gras“ (Cynodon dactylon), in den USA ein schwerer Allergieauslöser, bei uns als Samen für die Grasaussaat erhältlich, Chinaschilf (Miscanthus spec.), Mexikanisches Federgrass (Stipa tenuissima, Nasella spec.)
- Chinesische Hanfpalme (Chamaerops excelsa syn. Trachycarpus fortune) wird v.a. in Gärten angepflanzt. In der Schweiz wird bereits vor ihrer steigenden Invasivität gewarnt. Durch Vögel kann sie über ihre Samen aus den Gärten verwildern.
Welche Pflanzen sind meistens geeignet?
Dazu gehören einheimische Baum- und Straucharten wie beispielsweise Weiß- oder Rotdorn, Eberesche (Vogelbeere), Gewöhnliche Traubenkirsche oder Obstbäume- und –sträucher, auch Wildarten, Gemeine Berberitze (Sauerdorn), Rosensträucher, Hortensie, oder der Spierstrauch (DUFT beachten). Meistens geeignet, aber giftig sind: Gemeines Pfaffenhütchen (Gemeiner Spindelstrauch) oder die Stechpalme (Ilex). Bei den Stauden kommen viele Arten in Frage, die für Blütenvielfalt sorgen können wie z.B. Akelei, Garten-Anemone, Brennende Liebe, Bergenie, Buschmalve, Clematis, Elfenblume (Epimedium), Fetthenne, Fingerkraut, Fackellilie, Flammenblume (Phlox), Frauenmantel, Frühlings-Gedenkemein, Funkie, Glockenblumen, Gold-Felberich, Hauswurz, Heuchera, Hortensie, Katzenminze, Kugellauch, Kuhschelle, Lavendel (Duft), Lungenkraut, Malven, Garten-Monbretie, Nelkenwurz, Nieswurz (Helleborus), Pfingstrose (DUFT), Prachtspiere/Astilbe (DUFT), Rittersporn (giftig), Storchschnabel, Stockrose, Spornblume, Taglilie oder Tränendes Herz.