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DAAB - Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
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Das WAS, WANN und WIE der Verdauung

Ist der Darm in Unruhe, macht sich das durch Verdauungsprobleme bemerkbar. Festsitzende Blähungen (Meteorismus), Schmerzen, wechselnde Stühle, Verstopfung (Obstipation) oder Durchfall (Diarrhoe) können die Folge sein. Die Ursachen sind vielfältig. Bevor jedoch teure und belastende Untersuchungen durchgeführt werden, lohnt es sich immer, erstmal die Lebensumstände und die Ernährung unter ernährungsphysiologischen Aspekten unter die Lupe zu nehmen. Denn unser Darm reagiert auf die Art und Weise der Nahrungsaufnahme. Das WANN, WIE und WAS beeinflusst eine gute Darmfunktion, also eine ausreichende Resorption der Nährstoffe und eine funktionierende Verdauung. Und dies ist individuell unterschiedlich.

Unsere Verdauung - Chemiefabrik und Müllabfuhr

Jeden Tag gelangt eine Vielzahl unterschiedlichster Nahrungsmittel in unseren Körper. Verdauung nennt man den Vorgang, bei dem der Körper diese Nahrung in verwertbare Bausteine umwandelt, denn die über den Mund zugeführte Nahrung ist in ihrer ursprünglichen, nicht aufgeschlossenen Form für den Körper nicht oder nur wenig verwertbar. Im Zuge der Verdauungsprozesse werden unsere Lebensmittel in kleinere Bestandteile zerlegt, die in Blut beziehungsweise Lymphe aufgenommen und in den Stoffwechsel eingeschleust werden können. Dies wird durch ein komplexes Zusammenwirken physikalischer, chemischer und enzymatischer Prozesse erreicht. Salopp gesagt werden Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße aus der Nahrung mit Hilfe von Enzymen in kleinere Verbindungen aufgespalten. Diese können dann zum Teil in Energie umgewandelt oder in verschieden Zellstrukturen einbaut werden, um so neue Körpersubstanzen zu bilden.

Wussten Sie schon:

Wenn der Magen leer ist, ist er am sauersten und zieht sich zusammen. Bei diesem Vorgang wird Luft in den Darm gepresst. Dies erklärt ein weiteres Phänomen: Auch lange Essenspausen begünstigen den unruhigen Bauch.

Im Darm

Der Darm ist der wichtigste Teil des Verdauungstraktes. Er ist unterteilt in den Dünndarm (bestehend aus Zwölffingerdarm, Leerdarm und Krummdarm) und den Dickdarm (bestehend aus Blinddarm, Grimmdarm oder Colon und den Mast- oder Enddarm). Die Länge des Darmes beträgt circa 8 Meter.

WUSSTEN SIE SCHON:

Die Länge des Darm hängt entwicklungsgeschichtlich hauptsächlich von der prinzipiellen Ernährung ab. Der Mensch hat eine Darmlänge von 8 Metern.

Vom Magen geht es mit dem Speisebrei portionsweise in den oberen Dünndarm. Für den weiteren Verdauungsprozess tragen die Verdauungssäfte des Dünndarms, die Gallenflüssigkeit aus der Leber und der Saft der Bauspeicheldrüse bei. Beides wichtige Organe, die bei Darmbeschwerden unter die Lupe genommen werden müssen. Unser Dünndarm ist kein glattes Rohr, durch das der Speisebrei durchrutscht. Die Darmschleimhaut bildet Falten, wie lange Finger (Zotten) und schafft es so auf eine Oberfläche von etwa 200 Quadratmetern, also ungefähr der Größe eines halben Fußballfeldes. Über diese Fläche können Nährstoffe in unterschiedlichster Weise resorbiert, also aufgenommen werden.

Der Dickdarm dickt ein

Ist die meiste Verdauungs- und Spaltungsarbeit getan, geht es in den Dickdarm. Im Dickdarm werden die Reste zu einer gleitfähigen Masse eingedickt. Der Dickdarm liegt wie ein umgedrehtes U im Bauchraum und die Stuhlsäule muss zuerst aufwärts, dann seitwärts und schließlich mit einem Schlenker abwärts transportiert werden. Rutscht der Stuhl zu schnell durch oder es wird zu wenig Wasser entzogen oder im Darm gebunden, entsteht Durchfall. Verstopfung entsteht hingegen, wenn die Stuhlmasse zu fest wird, weil sie zu wenig Wasser und Luft gebunden - oder schlichtweg nicht gut weiter transportiert wird. Besonders empfindliche Punkte sind die Kurven unter dem rechten und linken Rippenbogen. Betroffene beschreiben hier ein Ziehen oder ein stechenden Schmerz. Grund hierfür können Luftansammlungen in den Bereichen sein, die durch den Stuhl nicht gebunden werden und so zu einer Druckerhöhung führen beziehungsweise eine Art Stoppstein darstellen.

Zeit lassen und regelmäßig Essen sind also zwei wichtige Bausteine, um eine gute Verdauung zu erzielen, aber speziell die Zusammensetzung der Nahrung beeinflusst die Art und Weise der Verdauung maßgeblich. Besonders die Verdauungsvorgänge im Dünn- und Dickdarm lassen sich durch eine überlegte Zusammensetzung der Mahlzeiten wesentlich beeinflussen.

Tipp:

Die Ernährungsberater des DAAB stehen Ihnen gerne für eine individuelle Beratung zur Darmgesunden Ernährung zur Verfügung. Für DAAB-Mitglieder bietet das DAAB-Wissenschaftsteam eine detaillierte Beratung an, beispielsweise können Sie sich, neben vielen anderen Fragen, die das Thema Ernährung betreffen, auch über Angebote zu Beratungen vor Ort informieren.

Aktuelle Artikel mit vielen Tipps für den Alltag, Marktchecks, in denen wir Produkte, die für Allergiker ausgelobt werden, überprüfen, Informationen über neue Behandlungsmöglichkeiten lesen Sie als DAAB-Mitglied regelmäßig im DAAB-Magazin „Allergie konkret“.

Spannende Kurzinfos: Darmhirn-Geflecht aus 100 Milliarden Nervenzellen

Wenn der Darm nicht funktioniert, fühlen wir uns krank. Denn kein Organ ist so eng mit dem Gehirn verbunden. Über den Nervus vagus, eine Art Datenautobahn, kommunizieren Darm und Gehirn miteinander. Mehr als 100 Milliarden Nervenzellen befinden sich im Darm und steuern unter anderem die Bewegung. Dieses Netzwerk ist von der Struktur her genauso komplex aufgebaut wie unser Hirn. Es ist zuständig für die Steuerung gastrointestinaler Funktionen wie Wahrnehmung von Schmerz im Darmbereich, Darmbewegung und Sekretion der Verdauungssäfte.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Reizdarmpatienten eine von der Norm abweichende Antwort auf Nervenweiterleitung haben. Normale Reize, wie etwa der Füllzustand des Darms, werden von den Darmnerven anders interpretiert und als Schmerzreize übersetzt. Der Darminhalt und die Darmgase werden aufgrund der Fehlfunktion mal langsam und mal schnell durch den Darm geleitet, so dass Blähungen, Durchfall, Verstopfung und krampfartige Bauchschmerzen entstehen können.

Wie beeinflusst die Mahlzeitenstruktur die Verdauung?

Am besten erklärt sich dies mit Trockenpflaumen: Trockenpflaumen enthalten eine Zuckerkombination, die für alle Menschen schwer aufzunehmen ist. Und so kommt es nach Genuss von 5-7 Trockenpflaumen zu der bekannten stuhlweichmachenden und bei einigen Menschen auch zur stuhlabführenden Wirkung. Dies passiert, weil diese Zuckermischung im Magen nur kurz verweilt und dann den Dünndarm mit der Verdauungsaufgabe überfordert. Wenn diese Trockenpflaume aber mit Bacon oder Mandeln (einem Fett) oder in Form einer Quarkspeise (also in Kombination mit einem Protein) angeboten werden, können auch sehr viel größere Mengen verzehrt werden, ohne dass Verdauungsstress auftritt. Durch die zusammen mit den Pflaumen zugefügten Fett- und Eiweißmengen werden die Verweildauer im Magen und das nachfolgende Anfluten im Dünndarm deutlich beeinflusst.

Unser Service für Sie

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) informiert Mitglieder gerne auch im persönlichen Gespräch zum Thema Darmgesunde Ernährung. Wir veranstalten auch regelmäßige Webinare (Online-Seminare), bei denen Sie Experten Fragen stellen können.

Sonja Lämmel, Dipl.oec. troph. steht DAAB-Mitgliedern für Fragen rund um den gesunden Darm gerne zur Verfügung.

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