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DAAB - Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
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Asthma oder COPD?

Asthma bronchiale ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege, die besonders durch eine Überempfindlichkeit der Bronchien und eine variable Verengung der Atemwege gekennzeichnet ist. Durch die Verengung der Atemwege können die Patienten die eingeatmete Luft nicht so gut ausatmen. Es gibt einen Wechsel zwischen beschwerdefreien Zeiten und Phasen mit plötzlich auftretenden Atemwegsbeschwerden.

Eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung wie die sogenannte COPD (chronic obstructive pulmonary disease) entsteht schleichend. Zunächst leiden die Patienten häufig unter Bronchitis-Erkrankungen, die dann später chronisch werden können. Dadurch kann das Lungengewebe dauerhaft geschädigt werden. Den Patienten steht dann weniger Atemluft zur Verfügung und sie kommen außer Atem, wenn sie anstrengende Tätigkeiten wie Treppen steigen oder Bergwandern ausführen.

Die behandelnden Ärzte müssen unterscheiden, ob die Patienten ein Asthma oder eine COPD haben oder ob beide Erkrankungen vorliegen. Das ist nicht so einfach, aber wichtig herauszufinden, damit die Therapie optimal gestaltet wird. 

Bei guter Therapie können die meisten Asthma-Patienten ein völlig normales Leben führen und mit einer guten Lungenfunktion voll leistungsfähig sein. Es gibt viele unterschiedliche Asthma-Auslöser wie Allergien etwa durch Pollen- oder Hausstaubmilbenallergien. Aber auch Infekte, Anstrengung, kalte Luft, Rauch, Duftstoffe oder Wirkstoffe in Medikamenten wie Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin) können Auslöser asthmatischer Beschwerden sein.

Asthma-Kontrolle ist wichtig!

Generell wird durch die Behandlung eine gute Asthmakontrolle angestrebt und immer wieder überprüft, ob das Asthma weiterhin gut kontrolliert ist. Kommt es zu einer Asthma-Verschlechterung muss die Behandlung entsprechend angepasst werden. Besteht wieder ein gut kontrolliertes Asthma, kann wieder eine Reduzierung der Medikation angestrebt werden. 

Eine gute Asthmakontrolle soll mit der geringstmöglichen Anzahl und Dosierung der Asthma-Medikamente erreicht werden. Die behandelnden Ärzte orientieren sich bei der Auswahl der Medikamente an einem Stufen-Schema, das für Kinder und Erwachsene zur Verfügung steht.

Weitere Informationen zu den Asthma-Medikamenten finden Sie hier.

Mischform aus Asthma und COPD

Bei den Mischformen können das Asthma oder die COPD ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Daher muss auf eine genaue Diagnostik besonders Wert gelegt werden, damit eine individuelle medikamentöse Behandlung erfolgt. Liegt zusätzlich zu einer COPD ein Asthma vor, besteht eine größere Variabilität bei der Lungenfunktion. Eventuell bestehen Hinweise auf Allergieauslöser, die Verschlechterungen hervorrufen oder bestimmte Asthmaformen, z.B. eosinophiles Asthma, dabei werden entzündliche Botenstoffe (Interleukine) produziert, die in die Lunge einwandern und das Lungenwebe zerstören können.

Eine erste Orientierung bietet das Alter des Patienten. Bei einem Asthma können erste Symptome häufig schon seit dem Kindesalter vorliegen. Bei einer beginnenden COPD werden die ersten Symptome von den Patienten meist nicht wahrgenommen. Die Ausprägung des Krankheitsbildes ist ein schleichender Prozess und die Atemwegsbeschwerden treten erst später, im Verlauf von Jahrzehnten, deutlicher hervor. Patienten mit einer aktuell diagnostizierten COPD sind in der Regel mindestens 40 Jahre, häufig aber älter. Besteht der Verdacht auf ein allergisches Asthma, muss der Allergieauslöser durch eine gute Allergiediagnostik gefunden werden. Asthma kann aber auch nicht allergisch oder neben einem allergischen Asthma in einer nichtallergischen Form vorliegen. Häufig stehen dann besonders Infekte als Auslöser im Vordergrund, die aber ebenso sehr häufig bei einer COPD eine Verschlechterung der Erkrankung herbeiführen. Nächtliche Atemnot kommt bei Asthma häufiger vor, COPD-Patienten leiden besonders in den Morgenstunden unter gesteigerter Schleimproduktion (Auswurf). 

Steht bei einer Mischform das Asthma im Vordergrund, ist der Einsatz eines inhalativen Cortisons in den meisten Fällen besonders hilfreich. Langwirksame Bronchien erweiternde Medikamente sollten bei Asthma auf jeden Fall in Kombination mit einem entzündungshemmenden Wirkstoff verabreicht werden. Bei der Behandlung einer COPD stehen in der Regel langwirksame inhalative Medikamente zur Erweiterung der Bronchien zur Verfügung, die die Atemnot lindern und für eine bessere körperliche Belastbarkeit sorgen. Zudem wird auf ein gutes Bewegungstraining Wert gelegt. Akute Symptome können bei beiden Lungenerkrankungen durch schnell wirksame Bronchien erweiternde Medikamente gelindert werden (Bedarfsspray).

Bei zunehmendem Gebrauch eines Bedarfssprays (Notfallsprays) sollte die Medikamenteneinstellung durch den Arzt überprüft werden. Der übermäßige Gebrauch von schnellwirksamen Bronchien-erweiternden Medikamenten verursacht Nebenwirkungen wie Herzrasen, Zittern oder Unruhe. Die medikamentöse Therapie soll die Erkrankung gut kontrollieren, so dass möglichst keine oder nur geringe Symptome bestehen. Verschlechterungen müssen vermieden werden. Eine gute Impfversorgung (Grippe- und Pneumokokken) unterstützt Sie dabei.   

Generell ist auf jeden Fall Rauchverzicht angezeigt. Nichtraucherschulungen oder Nikotinpflaster bieten hierzu Hilfestellungen. Ein Umstieg auf E-Zigaretten oder E-Shishas ist keine Alternative. Auch wenn diese Produkte als nikotinfrei beworben werden, beinhalten sie weitere risikoreiche Inhaltsstoffe, denen man sich nicht aussetzen sollte.

Im gesamten Bereich der Allergien und Atemwege tut sich zurzeit einiges, sei es an neuen Diagnoseverfahren, neuen Medikamenten und auch neuen Empfehlungen und Erkenntnissen. Der DAAB ist in vielen Forschungsprojekten eingebunden und so international mit Verbraucher- und Fachverbänden vernetzt. Als Mitglied erfahren Sie daher sehr schnell, welche neuen Ansätze es gibt, Sie profitieren von unserem Wissensvorsprung.

Tipp

Körperliches Training ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie. COPD-Patienten sollen ein Bewegungsprogramm, angepasst an die individuelle Leistungsfähigkeit, in den Alltag integrieren. COPD-Patienten profitieren am meisten von einem Training zum Muskelaufbau. Die Übungen sollten von einem Arzt bzw. in einer Lungensportgruppe überwacht werden. Es gibt Sportarten, die besonders gut geeignet sind wie Schwimmen, Gehen, Nordic-Walking, Radfahren, Tanzen oder andere Arten von Ausdauersport. Wichtig ist ein langsamer Beginn mit konsequenter Aufwärmphase und ein langsames Aufhören (Cool-down).

Das Bewegungstraining muss an das Alter und den Schweregrad der Erkrankung angepasst werden. Bei leichten bis mittleren Formen sind Ausdauersportarten gut zu empfehlen. Bei schweren COPD-Erkrankungen können Sie eher von einem regelmäßigen Krafttraining zum Muskelaufbau profitieren, beispielsweise an Geräten oder mit Hanteln. Hierbei sollte eine professionelle auf das Krankheitsbild abgestimmte Anleitung erfolgen. Dies kann auch bei einer ambulanten medizinischen Trainingstherapie oder im Rahmen einer Rehabilitationsmaßnahme geschehen. Dabei wird die Ausdauer, die Kraft und die Atemmuskulatur trainiert. Erlernen Sie zusätzlich Techniken und Körperhaltungen, um besser atmen zu können wie die Lippenbremse, den Kutschersitz oder die Bauchatmung, die die Lunge besser belüftet.

Der Krankheitsverlauf der COPD zeigt jahreszeitliche Unterschiede. Der Erkrankungsgipfel mit akuten entzündlichen Beschwerden wird in den Wintermonaten erreicht. Die Atemwege von COPD-Patienten sind sehr anfällig für Erkältungen oder andere Infekte, extreme Wetterlagen wie Hitze, Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit oder Rauch und Staub. Ein regelmäßiger Impfschutz gegen Infektionen der oberen und unteren Luftwege (Grippe, Lungenentzündung durch Pneumokokken) ist daher wichtig.

Sollten Sie weitere Fragen haben, dann wenden Sie sich an den Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB). Dort erhalten Sie als Mitglied eine detaillierte Beratung durch das DAAB-Wissenschaftsteam. Nichtmitglieder können als Erstkontakt unsere DAAB-Beratungshotline nutzen.

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