Münchener Forscher der Technischen Universität (TUM) und des Helmholtz-Zentrum München konnten im Nasensekret von Patienten Allergie-Antikörper nachweisen. Zukünftig könnte eine Allergie-Diagnostik auf diese Weise ohne Blutentnahme oder Hauttests stattfinden.
Mit einer neuen Biochip-Technologie können seit einiger Zeit eine Vielzahl von allergenen Antikörpern mit Hilfe einer minimalen Blutmenge bestimmt werden. Die Wissenschaftler wendeten diese molekularbiologische Diagnostik nun auch mit dem Abstrich aus dem Nasensekret an.
Dabei wurde die Testung jeweils mit einer geringen Menge Blut des Patienten aber auch mit dem Abstrich aus seinem Nasensekret durchgeführt. Immunglobulin-Antikörper vom Typ IgE vermitteln allergische Reaktionen vom Soforttyp. Bei der Testung wurde mit dieser Methode die Menge an IgE-Antikörpern im Blut und im Nasensekret ermittelt.
Es wurden Patienten mit und ohne Sensibilisierung gegenüber den gängigsten inhalativen Allergenen getestet. Dazu gehören die Allergene von Hausstaubmilben und von Pollen der Gräser- und Frühblüher wie Hasel, Erle und Birke.
Für alle diese luftgetragenen Allergene, wie zum Beispiel Pollen, konnte in den Proben dieselben Sensibilisierungsmuster nachgewiesen werden. Die Proben aus dem Blut und den Nasenabstrichen der Patienten lieferten ähnliche Ergebnisse. Die Methode wäre sehr gut verträglich und würde sich besonders für kleine Kindern sehr gut eignen. Bevor diese Methode breiter angewendet werden kann, werden noch weitere Studien erfolgen.
Publikation : Gökkaya, M.; Schwierzeck, V.; Thölken, K.; Knoch, S.; Gerstlauer, M; Hammel, G.; Traidl-Hoffmann, C.; Gilles, S. Nasal specific IgE correlates to serum specific IgE: First steps towards nasal molecular allergy diagnostic. Allergy. 2020 Feb 13. DOI: 10.1111/all.14228.