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Vorsicht: Eichenprozessionsspinner auf Tour - Informationen des DAAB

Vorsicht: Eichenprozessionsspinner auf Tour

 /  Marina Oppermann

Der Eichenprozessionsspinner gehört zu den Schmetterlingen und ist ein wärmeliebender Nachtfalter. Bis aus einem Ei ein Nachtfalter wird, müssen sechs Larvenstadien durchlaufen werden. Etwa Anfang Mai schlüpfen die Raupen aus den Eiern. Wie der Name andeutet, leben die Raupen in Gruppen zusammen und gehen gemeinsam auf Nahrungssuche. Besonders an Eichen treten starke Schäden durch Blattfraß auf. Die Raupengespinste sind an befallenen Bäumen sichtbar. Damit aber nicht genug. Wind kann die Raupenhaare durch die Luft wirbeln. Der Kontakt mit diesen sogenannten Brenn- oder Spiegelhaaren kann beim Menschen zu Haut- und Augenreizungen und allergischen Reaktionen führen. 

Mehr Brennhaare, mehr Gift


Die Raupen entwickeln ab dem 3. Larvenstadium (Ende Mai/Juni) die sogenannten Brennhaare, die von nun an bei jeder Häutung bis zum letzten Larvenstadium immer länger werden und auch in ihrer Anzahl zunehmen. Sie besitzen kleine Häkchen und enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Mit den Häkchen können sich freie Raupenhaare an der menschlichen Haut und an den Schleimhäuten festsetzen und durch das Gift zu Hautirritationen und Augenreizungen aber auch zu Atembeschwerden und allergischen Reaktionen führen. Patienten mit Atemwegserkrankungen und/oder einem überempfindlichen Bronchialsystem sind stärker gefährdet. Durch die Giftwirkung kann auch Fieber und Schwindel auftreten. Die Reaktionen können unterschiedlich stark sein. Die Gifthaare behalten über mehrere Jahre ihre Wirkung. Solche Krankheitsfälle können daher auch außerhalb der Raupen- und Puppenperiode auftreten. 

Bitte Vorsicht

Erkundigen Sie sich bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung, ob in Ihrer Region Befälle des Eichenprozessionsspinners vorkommen. In der Regel werden diese Gebiete auch durch Warnschilder markiert. 

  • Befallene Gebiete bitte möglichst meiden. Die befallenen Bäume sind sehr gut an den kahl gefressenen Ästen und weißgrauen Gespinsten zu erkennen.
  • Freiliegende Körperregionen wie Nacken, Hals, Unterarme, Beine und Kopf schützen
  • Raupen und Gespinste auf keinen Fall berühren

 

Kontakt mit den Brennhaaren: Und nun?

  • Schuhe und Kleidung nicht in den Wohnbereich mitnehmen
  • Möglichst schnell duschen und Haare waschen
  • Kleidung wechseln, getragene Kleidung waschen, möglichst über 60°C
  • Ärztliche Abklärung bei Hautreizungen, Atemnot oder allergischen Reaktionen. Zur Linderung der Beschwerden werden entsprechende antiallergische (Antihistaminika) bzw. antientzündliche Medikamente (Cortison) eingesetzt. Bei Augenreaktionen nicht reiben, Augen mit Tränenflüssigkeit spülen und Reaktionen beim Augenarzt abklären. 

Bisher wurde nur ganz selten über eine allergische Schockreaktion im Zusammenhang mit Eichenprozessionsspinnern berichtet. Ist eine solche schwere Reaktion erfolgt, sollte ärztlicherseits ein Adrenalinautoinjektor zur Behandlung im Notfall verschrieben werden. 

Bekämpfung durch Fachleute

Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist wegen der hohen Gesundheitsgefahr und den speziellen Techniken Fachleuten vorbehalten. Zur Bekämpfung werden Insektizide aber inzwischen auch Eichenprozessionsspinner-Fallen genutzt. Insektizide können nicht überallangewendet werden. Beispielsweise können Insektizide in Wäldern aufgrund von Umwelt- und Gesundheitsaspekten nur eingeschränkt genutzt werden. Forstliche Versuchsanstalten und Pflanzenschutzdienste haben zum Schutz der Bevölkerung und zur effektiven Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners inzwischen Konzepte erarbeitet, die immer weiter angepasst und verbessert werden.

Weitere Informationen vom Julius-Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (JKI): https://www.julius-kuehn.de/gf/eichenprozessionsspinner/

Für DAAB-Mitglieder bietet der Deutsche Allergie- und Asthmabund ausführliche Patientenberatungen zu allergischen Erkrankungen an. Informieren Sie sich unter: https://www.daab.de/mitglied-werden/

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