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DAAB - Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
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Chronische Erkrankungen durch frühe Antibiotika-Gabe

Antibiotika Fördern sie chronische Erkrankungen?

 /  Tina Christiansen

In einer Studie wurden die Daten von 14.500 Kindern untersucht. Dabei hatten etwa 70 % der Kinder mindestens einmal ein Antibiotikum erhalten. Bei Kindern unter zwei Jahren kann die Behandlung mit mehreren antibiotischen Therapien mit verschiedenen gesundheitlichen Einschränkungen in Verbindung gebracht werden. 

Die Studie der Mayo-Klinik kommt zu Erkenntnissen

Erhalten Babys und Kleinkinder schon sehr früh Antibiotika, können sie später eher an Ekzemen, Heuschnupfen, Asthma, Lebensmittelallergien oder Zöliakie leiden. Zudem kann es auch eher zu Gewichtsproblemen und Übergewicht kommen. 
Antibiotika sind aber nicht die direkten Verursacher dieser gesundheitlichen Einschränkungen. Diese sind abhängig von Geschlecht, Alter, Art der Medikation, Menge und Anzahl der Dosen. 

Häufigkeit der Einnahme = höheres Risiko 

Bei der Untersuchung der Daten von 14.500 Kindern hatten circa 70 % mindestens einmal ein Antibiotikum erhalten. 

In der Gruppe, mit ein- oder zweimaliger Antibiotika-Verordnung, war nur bei den Mädchen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Asthma und Zöliakie zu erkennen. 

In der Gruppe mit drei- bis viermaliger Verschreibung wurde ein erhöhtes Risiko für eine atopische Dermatitis, Asthma und Übergewicht bei beiden Geschlechtern mit der Antibiotikagabe in Verbindung gebracht.  
Zöliakie zeigte sich eher bei den Mädchen, Fettleibigkeit bei Jungen.

In der Gruppe mit fünfmaliger oder noch häufigerer Antibiotika-Einnahme zeigte sich bei Babys beider Geschlechter ein signifikant höheres Risiko für die Entwicklung einer allergischen Rhinitis (Heuschnupfen), Asthma, Übergewicht und Fettleibigkeit. 

Unterschiedliche Medikamente = unterschiedliche Erkrankungen

Penicillin wird mit einem erhöhten Risiko bei Mädchen und Jungen für Asthma und Übergewicht, bei Mädchen mit Zöliakie und bei Jungen mit Fettleibigkeit in Verbindung gebracht.

Cephalosporin wurde mit der höchsten Anzahl an Risiken in Verbindung gebracht. Zudem auch mit Autismus und mit Nahrungsmittelallergien. 

Gestörte Darmflora

Antibiotika können nicht zwischen „guten und schlechten“ Bakterien unterscheiden. 
Darmbakterien, das sogenannte Mikrobiom, sind sehr wichtig für die Entwicklung unseres Immunsystems, der Körperzusammensetzung und den Stoffwechsel, aber auch für die neutrale Entwicklung. 
Durch die Gabe von Antibiotika wird das Mikrobiom abgetötet und die Darmflora durcheinandergebracht. 
Antibiotika sollten daher so wenig wie möglich gegeben werden, um das Darmmikrobiom zu schützen. 

Das Mikrobiom bekommt immer mehr Bedeutung in der heutigen Medizin. 
Mit mehreren Projekten und Studien wird versucht, den Zusammenhang von Krankheitsverläufen allergischer Erkrankungen mit dem menschlichen Mikrobiom aufzudecken. 
Hier finden Sie ein paar davon: https://www.daab.de/forschungsprojekte/einleitung/ 

Mehr zum Thema „Darmgesundheit“ unter: https://www.daab.de/ernaehrung/darm-im-fokus/darmgesundheit/ 
 

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