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DAAB weltweit: Einsatz für bessere Allergenkennzeichnung!

DAAB weltweit Einsatz für bessere Allergenkennzeichnung!

 /  Tina Christiansen

Der Codex Alimentarius ist DAS weltweite Gremium der WHO und der UN, das sich neben vielen anderen Themen auch mit Rahmenbedingungen für Lebensmittelsicherheit und Lebensmittelkennzeichnung befasst. Nach 20 Jahren stehen hier Allergene in Lebensmitteln wieder auf der Agenda. Vom 15. – 19. Mai tagt das Codex-Komitee zur Lebensmittelkennzeichnung (CCFL) in Ottawa, Kanada und der DAAB ist als Sprecher AG Nahrungsmittelallergie der European Federation of Allergy and Airways Diseases Patients´Association (EFA) vor Ort, um sich für eine verbesserte Lebensmittelkennzeichnung einzusetzen.

1999 hat sich der Codex Alimentarius zum ersten Mal mit dem Thema Allergene in Lebensmitteln befasst. Eine Gruppe wissenschaftlicher Experten wurde beauftragt, Daten zu dieser Thematik zusammenzutragen. Das Ergebnis: neun Lebensmittel wurden damals als Hauptallergene von den Experten identifiziert. Die Empfehlungen der Expertengruppe, allergischen Verbrauchern über eine ausnahmslose Kennzeichnung allergener Zutaten in verpackten Lebensmitteln eine Identifizierung ihrer Allergieauslöser zu ermöglichen, wurde vom CCFL Rechnung getragen, indem die Allergenkennzeichnung als verpflichtendes Kennzeichnungselement in den „General Standard of Labeling for Prepacked Food“ (GSLPF) – den Standard zur Kennzeichnung vorverpackter Lebensmittel – aufgenommen wurde.

Standards, wie der GSLPF, die der Codex entwickelt, sind zunächst jedoch nicht rechtsverbindlich. Sie dienen Staaten weltweit als Grundlage für ihre Gesetze. Auch in Deutschland bzw. der EU ist dies der Fall. So wurde 2005 erstmal die verpflichtende Allergenkennzeichnung aufgrund des Codex Standards für die Kennzeichnung verpackter Lebensmittel gesetzlich umgesetzt. Seither wird in der EU eine erweitere Liste von inzwischen 14 Hauptauslösern von Lebensmittelallergien verpflichtend gekennzeichnet, wenn sie als Zutat in einem Lebensmittel verwendet werden.

Nun befasst sich der Codex erneut mit diesem Thema und der DAAB ist mit dabei – doch was genau bedeutet das?

Seit 1999 hat sich viel getan, vor allem hinsichtlich der besseren Datenlage zum Thema Lebensmittelallergien. So war auch der DAAB an zwei großen EU-finanzierten Forschungsprojekten, EuroPrevall und IFAAM – beteiligt, die hierzu beitrugen.

Daher wird zurzeit sowohl der GSLPF bezüglich der Zutatenkennzeichnung überarbeitet, als auch der bisher nicht berücksichtigte Bereich der unbeabsichtigten Allergeneinträge. Hier spielen folgende Fragestellungen eine Rolle: Sind alle Allergene, die auf der Kennzeichnungsliste stehen, noch relevant? Gibt es weitere Allergieauslöser, die aufgenommen werden sollten? Wie soll die Kennzeichnung der Allergene im Zutatenverzeichnis aussehen? Wie sollte der Umgang mit unbeabsichtigten Allergeneinträgen erfolgen? Und was ist mit der „Spuren“-Kennzeichnung?

Der DAAB, vertreten durch Sabine Schnadt, ist seit der Wiederaufnahme der Allergenthematik beim Codex Alimentarius aktiv und setzt sich auf verschiedenen Ebenen dafür ein, dass Menschen mit Lebensmittelallergien mehr Sicherheit beim Einkauf erhalten.

Wie funktioniert die Mitarbeit beim Codex Alimentarius?

Bei der Arbeit des Codex Alimemtarius gibt es viele unterschiedliche Komitees. Für das Allergiethema ist neben dem Kennzeichnungskomitee (CCFL) auch das Lebensmittelhygiene-Komitee (CCFH) relevant. Insgesamt sind 188 Mitgliedsländer und eine Mitgliedsorganisation, die EU beim Codex vertreten, die die Standards festlegen. Zusätzlich gibt es für internationale Organisationen als sogenannte „Observer“ die Möglichkeit beizutragen. Ende 2019 hat EFA (European Federation of Allergy and Airways Diseases Patients´ Organisation), die Dachorganisation der Patientenorganisationen im Bereich Allergien, Asthma und Neurodermitis, den Oberserver Status erhalten. Dies bedeutet, sie kann offiziell mitarbeiten und ihre Stimme zählt.

Aktuell findet das 47. Treffen des CCFL in Ottawa statt und Allergenkennzeichnung ist einer der wesentlichen Punkte auf der Agenda. Sabine Schnadt ist als Sprecherin der AG Nahrungsmittelallergie von EFA in Sachen Codex zusammen mit ihrer italienischen Kollegin und aktuellen EFA Präsidentin Marcia Podesta vor Ort, um die Anliegen von Verbrauchern mit Lebensmittelallergien direkt in die Diskussion einzubringen.

Insgesamt werden in den nächsten 5 Tagen über 200 Delegierte vor Ort neben der Allergenkennzeichnung auch weitere Allergenrelevante Themen wie die Kennzeichnung bei e-commerce und den Einsatz neuer Technologien zur Lebensmittelkennzeichnung diskutieren.

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