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Erdnussallergie: Reaktionen durch Luft- und Hautkontakt?

Erdnussallergie: Reaktionen durch Luft- und Hautkontakt?

 /  Marina Oppermann

Häufig erleben wir in Beratungsgesprächen die Situation, dass Eltern und immer öfter auch die betroffenen Kinder Angst davor haben, dass eine schwere allergische Reaktion auftritt, wenn z.B. erdnusshaltige Snacks verzehrt werden und sich das erdnussallergische Kind im gleichen Raum aufhält oder durch eine Verunreinigung von Oberflächen wie Tischen, auf denen zuvor erdnusshaltige Speisen verzehrt worden sind. Die Familien berichten, dass ein bestimmter Blutwert, das so genannte Ara h 2, ein Speicherprotein, positiv war und dass deshalb schon „kleinste Spuren“ schwere Reaktionen auslösen können. 

Wir sorgen für Klarheit und nehmen Ängste 

Der Fragestellung, ob schwere allergische Reaktionen auch durch Luft- und/oder Hautkontakt ausgelöst werden können, ist in der Vergangenheit in verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen nachgegangen worden. Die gute Nachricht vorweg: es sind – wenn überhaupt – nur milde Symptome wie Juckreiz oder Hautrötungen zu erwarten.
Die wohl bekanntesten Untersuchungen hierzu sind die „Touch-Study“ (Halten einer Tasse mit (Erd-)Nuss, das Berühren des Kerns (insgesamt max. fünf Minuten), anschließendes Waschen der Hände) sowie eine Studie, in der erdnussallergischen Kindern Erdnussbutter auf die Haut aufgetragen wurde. In beiden Untersuchungen traten maximal leichte Hautsymptome auf – und das auch nicht bei allen Kindern!

Berichte über allergische Reaktionen durch das Einatmen von Erdnussprotein, die angeblich zu einer Anaphylaxie geführt haben, können auch wissenschaftlich widerlegt werden. Es scheint so zu sein, dass z.B. durch das Schälen von Erdnüssen keine ausreichend großen Proteinmengen in die Luft übergehen können, um schwere systemische Reaktionen auszulösen. 

Geruch oder der Anblick einer allergieauslösenden Speise können bei den Betroffenen Angstreaktionen auslösen, die einer allergischen Reaktion sehr ähnlich sein können. Diesen Ängsten kann aber sehr gut durch Aufklärung, Schulung aller Beteiligten sowie ggf. auch Berühren des Allergens unter ärztlicher Aufsicht entgegengewirkt werden. Das Verständnis und die Rücksichtnahme des sozialen Umfeldes, z.B. durch den freiwilligen Verzicht auf Erdnussflips bei einem Ausflug, tragen ebenfalls entscheidend dazu bei, die Lebensqualität der Kinder und Familien zu erhöhen.

Als Mitglied beraten wir Sie gerne in einem persönlichen Gespräch zum Umgang bei Nahrungsmittelallergien. 

Informationen zu einer Mitgliedschaft im DAAB finden Sie hier.

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