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Groß und gefährlich: Der Riesenbärenklau

Groß und gefährlich: Der Riesenbärenklau

 /  Marina Oppermann

Abstand halten! Wir erklären Ihnen welche Gefährdung von dieser Pflanze ausgeht, woran Sie sie erkennen und wie Sie sie gefahrlos aus Ihrem Garten entfernen können. Haben Sie versehentlich die Pflanze berührt und Verbrennungen durch das Pflanzengift? Wir geben Tipps zur Wundversorgung. 

Der Riesenbärenklau wird wegen seiner imposanten Größe auch „Herkulesstaude“ oder „Herkuleskraut“ genannt. Er ist ein Neophyt, ein „Neubürger“ der bei uns nicht heimisch ist und gehört zu den invasiven Pflanzen, da er sich ausbreitet und innerhalb kürzester Zeit andere Pflanzen verdrängt. Hat er sich einmal angesiedelt, wird man ihn so schnell nicht mehr los.

Was ist gefährlich? 

In allen Teilen der Pflanze sind phototoxische Furocumarine enthalten, die beim geringsten Hautkontakt und Sonneneinstrahlung zu starker Blasenbildung wie bei einer Verbrennung, zu Entzündungen führt. Durch Einatmen von giftigen Gasen des Pflanzengiftes an heißen Tagen oder beim Entfernen der Pflanze kann es sogar zu Atemnot und Übelkeit kommen. Bei heftigen Beschwerden wie Fieber, Kreislauf Problemen und Atemnot sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. 

Wie behandelt man die Wunden? 

Haben Sie versehentlich eine Herkulesstaude berührt, sollten Sie die Stelle unter fließendem Wasser mit Seife reinigen und anschließend mit einem nasskalten Handtuch kühlen. Meiden Sie die Sonne um Blasen- und Quaddelbildung vorzubeugen am besten auch noch ein bis zwei Tage nach dem Kontakt. Es kann zwei bis drei Wochen dauern bis die Wunden verheilen und manchmal bleiben Narben zurück. 

Wie erkennt man den Riesenbärenklau?

Der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) ist ein Doldenblütler und wird innerhalb von wenigen Monaten fast drei Meter groß. Er hat rötlich gesprenkelte, hohle Stängel mit gefiederten, gespitzten Blättern. Die Blütezeit ist von Juli bis September. Die bis zu fünfzig Zentimeter großen Doldenblüten werden durch Insekten bestäubt. 

Wie kam er nach Deutschland?

Ursprünglich war diese Pflanze im Kaukasus heimisch. Fürst Metternich kultivierte die Pflanze in seinen Gewächshäusern in Deutschland, nachdem er die Samen 1815 beim Wiener Kongress von Zar Alexander I. geschenkt bekam.

Wie bekämpft man Riesenbärenklau? 

Haben Sie die Pflanze in Ihrem Garten dürfen Sie sie nicht ohne Schutz (feste Kleidung am ganzen Körper mit Kopfbedeckung, Handschuhen und Schutzbrille) berühren. Am besten graben Sie sie an bewölkten Tagen oder am Abend ohne Sonneneinstrahlung vollständig aus (ungefähr 20 Zentimeter tief). Schneiden Sie die Blüten ab um weitere Samenverbreitung zu vermeiden.  Die Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost, sondern in den Hausmüll. Reinigen Sie anschließend alle benutzten Gegenstände. 
Wenn Sie außerhalb Ihres Gartens Riesenbärenklau entdecken, melden Sie das beim Ordnungsamt Ihrer Stadt mit der genauen Ortsbeschreibung. Eine offizielle Meldepflicht besteht nicht. 

Möchten Sie mehr über invasive Pflanzenarten erfahren? Interessante und wichtige Informationen und Tipps finden Sie auf unserer Seite www.allergien-im-garten.de 

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