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Grippeschutzimpfung? Ja, bitte!

STIKO empfiehlt Grippeschutzimpfung? Ja, bitte!

 /  Tina Christiansen

Die echte Grippe ist nicht mit einem grippalen Infekt zu verwechseln. Durch den Grippevirus kann es teilweise zu sehr heftigen Krankheitssymptomen, plötzlichem hohem Fieber über 38,5 Grad Celsius, trockenem Reizhusten, Kopf-, Hals- und Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit oder Schweißausbrüchen kommen. Wie beim Corona-Virus sind auch während der Grippesaison hohe Impfquoten wichtig, um Engpässe in der medizinischen Versorgung zu vermeiden. Risiko-Patienten brauchen einen guten Impfschutz. Patienten und Patientinnen mit Hühnereiweißallergie stehen je nach Ausprägung ihrer Allergie verschiedene Optionen zur Grippeimpfung zur Verfügung.

**Wer soll sich impfen lassen**

Stand 17.10.2022. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Influenza-Impfung

  • für alle Personen ab 60 Jahren,
  • für alle Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel,
  • für Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie z. B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten wie z. B. Multiple Sklerose, mit durch Infektionen getriggerten Schüben, angeborene oder erworbene Immunschwäche oder HIV), 
  • für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen sowie für
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen (siehe oben) gefährden können. 
  • Geimpft werden sollten im Rahmen eines erhöhten beruflichen Risikos außerdem
  • Personen mit erhöhter Gefährdung (z. B. medizinisches Personal),
  • Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr,
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können.

**Impfempfehlung für Kinder**

Die STIKO empfiehlt die Grippeimpfung für Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab einem Alter von 6 Monaten. Dazu soll ein saisonaler quadrivalenter hoch dosierter Impfstoff genutzt werden. 

  • Kinder erhalten in der Regel dieselbe Dosis wie Erwachsene. Kinder bis zu einem gewissen Alter (nach den Fachinformationen der meisten Influenzaimpfstoffe bis 9 Jahre), die zum ersten Mal im Leben gegen Influenza geimpft werden, erhalten zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen. 
  • Neben dem Totimpfstoff ist auch ein Lebendimpfstoff verfügbar, der über ein Nasenspray verabreicht wird. Er kann alternativ bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 2 bis einschließlich 17 Jahren angewendet werden. Bei wesentlichen Grundleiden wie einer Immunschwäche, vorangegangenen schweren Reaktionen auf Hühnereiproteine oder bei schwerem Asthma soll dieser Impfstoff nicht verwendet werden.  Da es sich um einen Lebendimpfstoff handelt, soll der enge Kontakt zu immungeschwächten Personen in den ersten 1 – 2 Wochen nach der Impfung so weit wie möglich vermieden werden, da die Gefahr einer Virus-Übertragung auf immungeschwächte Personen besteht.

**Wann ist der richtige Impfzeitpunkt**

In den vergangenen Jahren stiegen die Fallzahlen ab Ende September an, der Höhepunkt der Grippewelle wurde vornehmlich nach dem Jahreswechsel erreicht. Ein vollständiger Impfschutz wird 10 bis 14 Tage nach der Grippeimpfung erreicht. Es wird empfohlen, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen, um einen rechtzeitigen Schutz zu erreichen. Die Impfung kann aber auch noch im weiteren Verlauf der Grippewelle sinnvoll sein.  Besteht eine Erkrankung mit Fieber über 38,5 °C, sollte die Impfung immer zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. 

Die STIKO empfiehlt für Personen ab 60 Jahren die jährliche Influenza-Impfung im Herbst mit einem inaktivierten quadrivalenten Hochdosis-Impfstoff (mit jeweils aktueller von der WHO empfohlener Antigenkombination). Dieser Impfstoff soll ältere Menschen etwas besser schützen, da diese häufig eine reduzierte Immunantwort haben. Der Hochdosis-Impfstoff wird von den Krankenkassen erstattet. 

**Influenza und COVID-Impfung gleichzeitig möglich** 

Die Influenza-Impfung kann gleichzeitig mit einer COVID-(Booster-)Impfung verabreicht werden. Die Injektion soll aber jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen. Also z. B. am rechten und linken Arm.

Wichtig: 

Grippe-, COVID-19- und Pneumokokken-Schutz für Risikogruppen 
Die Risikogruppen für einen schweren Verlauf einer Grippe- oder COVID-19-Erkrankung ähneln sich. Besonders ältere Menschen ab 60 Jahren, Menschen mit sehr hohem Alter und/oder mit Grunderkrankungen sind gefährdet und sollen sich auf jeden Fall ausreichend impfen lassen. Das gilt auch für eine ausreichende Schutzimpfung gegen Pneumokokken, auf die besonders auch Patienten mit Atemwegserkrankungen achten sollen und die alle sechs Jahre aufgefrischt werden kann. 

Während der COVID-19-Pandemie ist eine hohe Influenza-Impfquote bei Risikogruppen sehr wichtig, um schwere Grippe-Verläufe und damit zusätzliche Engpässe in Krankenhäusern zu vermeiden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert: 
„Die STIKO kommt zu dem Schluss, dass zum Schutz der Menschen und zur Entlastung des Gesundheitssystems der größte Effekt mit den verfügbaren Grippeimpfstoffen erzielt werden kann, wenn die Impfquoten – entsprechend der STIKO-Empfehlungen – vor allem bei Risikogruppen möglichst hoch sind.“ 

**Welche Risikogruppen gibt es**

Personen mit Grundkrankheiten haben ein erhöhtes Risiko, schwere Krankheitsverläufe bei einer Grippeinfektion zu entwickeln. Besonders gefährdet sind dabei: 

  • Personen, die eine Überempfindlichkeit der Atemwege oder eine eingeschränkte Lungenfunktion haben (z. B. Personen mit Asthma, chronischer Bronchitis, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung COPD), 
  • Personen mit einer chronischen Herz-Kreislauf-, Leber- oder Nierenkrankheit,
  • Personen mit Diabetes oder einer anderen Stoffwechselkrankheit, 
  • Personen mit einer neurologischen oder neuromuskulären Grundkrankheit, 
  • Personen mit einem eingeschränkten Immunsystem durch eine zugrundeliegende Erkrankung oder Medikamenteneinnahme (beispielsweise hoch dosiertes Kortison, HIV-Infektion oder Chemotherapie bei Krebserkrankungen). 
  • Es wird empfohlen, Personen ab einem Alter von 6 Monaten und mit einer dieser chronischen Grundkrankheiten jährlich gegen Influenza zu impfen.

**Empfehlungen bei Hühnereiweißallergie**

  • Personen, die nur leicht auf den Konsum von Hühnereiweiß reagieren, können ohne besondere Überwachung mit allen zugelassenen Influenza-Impfstoffen geimpft werden. 
  • Bei Personen, bei denen eine ärztlich diagnostizierte schwere Allergie gegen Hühnereiweiß vorliegt, ist laut Robert-Koch-Institut die Indikation zur Impfung mit Hühnerei-basiertem Influenzaimpfstoffen streng zu hinterfragen. Es wird die Empfehlung gegeben, diese Personen nach der Impfung klinisch zu überwachen, damit die Behandlung einer eventuell auftretenden anaphylaktischen Reaktion möglich ist. 
  • Bei schwerwiegenderen Allergien soll ein Influenza-Impfstoff ohne Hühnereiweiß verfügbar sein, der für Allergiker geeignet ist. 
  • Es gibt aber eine Vielzahl von klinischen Studien, die darauf hinweisen, dass auch bei diesen Patienten schwerwiegende allergische Reaktionen auf eine Influenza-Impfung selten sind, bzw. nicht häufiger auftreten als bei Personen ohne Hühnereiweißallergie. 

 

Quelle: Diese Information zur Grippeimpfung wurde nach Empfehlungen und Informationen des Robert-Koch-Institutes und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erstellt. Weitere Informationen zum Grippeschutz:

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