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DAAB - Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
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Sie fragen - Experten antworten Corona und Asthma

 /  Sonja Lämmel

Können inhalative Kortisonpräparate zur Asthma-Therapie weiter benutzt werden. Klare Antwort: JA, unbedingt!

In diesen Zeiten ist viel Spielraum für Verunsicherung. Über verschiedene Kanäle wurde darauf hingewiesen, dass die Einnahme von Kortison als immunsuppresiv gilt, also das Immunsystem anfälliger macht und die Einnahme mit einen Arzt besprochen werden sollte. Hier stellt sich natürlich für viele Asthmatiker die Frage, ob auch die inhalative Einnahme von Kortison davon betroffen ist.

Hier können wir Entwarnung geben! Nach einer aktuellen Stellungnahme der Berufsverbände der Pneumologen, Pädiater und pneumologischen Pädiater gilt die inhalative Steroidtherapie nicht als Immunsuppression. Sie stellt für die meisten Asthmatiker eine unverzichtbare Basis der Therapie dar und die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung einer Verschlechterungen der Beschwerden. Keinesfalls sollten Asthmatiker jetzt oder bei Atemwegsinfekten auf ihr inhalativen Medikamente verzichten, sondern die Dosis nach Vorgabe des behandelnden Arztes/Pneumologen bei Verschlechterung entsprechend steigern/anpassen. Gleiches gilt für die Kurzzeittherapie mit Kortisontabletten bei akuten Verschlechterungenn – auch für COPD Patienten.

Patienten in Langzeittherapie mit oralem Kortison oder anderen immunsuppressiven Therapien gehören sicher zu der besonders gefährdeten Gruppe und sollten das weitere Vorgehen mit ihrem Arzt besprechen.

Die spezifische Immuntherapie spielt keine Rolle bezgl. Immunsuppression oder erhöhter Infektneigung und kann weitergeführt werden, so der Bundesverband der Penumologen und die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst.

Generell gilt aber für alle Patienten mit Lungenerkrankungen ein erhöhtes Risiko auch gegenüber Covid-19. Daher sind für Patienten mit Atemwegserkrankungen ganz besonders allgemeine Hygienemaßnahmen wichtig.

Wichtige Schutzmaßnahmen

  • Gute Händehygiene, regelmäßig, besonders nach dem nach Hause kommen, nach dem WC-Gang, nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten, vor der Speisezubereitung, vor der Wundbehandlung, nach dem Kontakt mit Erkrankten
  • Nicht mit den Händen ins Gesicht fassen, damit Krankheitserreger nicht an Auge, Nase oder Mund gelangen
  • Husten- und Niesen in die Armbeuge
  • Auf „Händeschütteln“ verzichten
  • Abstand zu möglichen Erkrankten (mind. 1-2 Meter)

Wie wäscht man die Hände richtig?

  • Zunächst die Hände unter das fließende Wasser halten
  • Hände richtig einseifen. An alle Flächen denken: Handinnen und -außenfläche, Fingerzwischenräume, Fingerspitzen und Fingernägel, Daumen.
  • Hände mindestens 20-30 Sekunden gut einseifen und die Seife gut auf allen Stellen verreiben.
  • Dann gut unter fließendem Wasser abspülen und den Wasserhahn nicht mit den Händen sondern lieber mit dem Ellenbogen oder einem Papier schließen.
  • Die Hände nun gründlich mit einem Tuch trocknen, auch in den Zwischenräumen. In öffentlichen Toiletten stehen meist Einmalhandtücher zur Verfügung. Privat sollte jedes Familienmitglied sein eigenes Handtuch haben.
  • Häufiges Händewaschen kann die Haut strapazieren. Daher empfiehlt sich die Anwendung milder, ph-neutraler Waschsubstanzen. Allergiker müssen gegebenenfalls auch auf weitere Inhaltsstoffe wie duftstofffreie Produkte achten. Zudem kann zur Beruhigung der Haut die Anwendung einer rückfettenden Hautcreme hilfreich sein. Auch hier sollten Allergiker auf individuelle Auslöser in den Pflegeprodukten achten.

Was kann man noch tun?

  • Menschenansammlungen meiden
  • Bei Erkrankungen zu Hause bleiben, nicht zur Arbeit gehen.
  • Kleine Wunden gut versorgen und mit einem Pflaster abdecken
  • Gute Belüftung von Räumen
  • Rauchverzicht: Rauchen reizt die Atemwege, Viren aber auch Allergene können besser angreifen.
  • Vorsicht beim Anfassen von Flächen, die von vielen Menschen genutzt werden, wie „Halteknöpfe“ oder „Haltestangen“ in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Türklinken (Ellenbogen verwenden, evt. Handschuhe nutzen). Auch Handschuhträger sollten auf eine regelmäßige Händehygiene achten.
  • Impfempfehlungen beachten: Für Patienten mit Atemwegserkrankungen wird bisher eine jährliche Grippeschutzimpfung und alle sechs Jahre eine Pneumokokkenschutzimpfung empfohlen.

Inkubationszeit- Beschwerden

Bisher geht man davon aus, dass es nach einer Ansteckung bis zu 14 Tage dauern kann, bis es zu Beschwerden kommt. Daher wird bei Infizierten oder Kontaktpersonen aktuell eine 14-tägige Quarantäne verordnet. Die meisten Infizierten sollen nach 2-7 Tagen Beschwerden zeigen.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann es durch das Coronavirus zu Beschwerden wie Fieber, trockenem Husten und Abgeschlagenheit kommen. Einige Patienten in China litten auch unter Atemproblemen, Halskratzen, Kopf- und Gliederschmerzen und Schüttelfrost. Es wurde bei einigen Patienten auch von Übelkeit, einer verstopften Nase und Durchfall berichtet. Viele Erkrankungen durch das Virus verlaufen leicht oder manchmal auch unbemerkt. Bei einem geringeren Teil der Patienten kann ein schwerer Verlauf mit Atemproblemen und Lungenentzündungen auftreten. Stärker gefährdet sind ältere Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen.

Habe ich mich angesteckt?

Bei Verdacht auf eine Ansteckung unnötige Kontakte vermeiden und zunächst beim Hausarzt oder dem zuständigen Gesundheitsamt anrufen! In größeren Städten können auch Hotlines eingerichtet sein. Das zuständige Gesundheitsamt finden Sie hier:  https://tools.rki.de/plztool/
Wichtige Kriterien sind:

  • Unspezifische Allgemein¬symptome oder akute Atemwegsbeschwerden jeder Schwere UND innerhalb der letzten 14 Tage vor Erkrankungsbeginn Kontakt zu einem bestätigten COVID-19-Fall und/oder
  • Akute Atemwegsbeschwerden jeder Schwere mit oder ohne Fieber UND innerhalb der letzten 14 Tage vor Erkrankungsbeginn Aufenthalt in einem Risikogebiet. Aktuelle Risikogebiete unter www.rki.de/covid-19-risikogebiete
  • Akute Atemwegsbeschwerden jeder Schwere mit oder ohne Fieber UND Aufenthalt in Regionen mit COVID-19-Fällen (keine Risikogebiete) oder Kontakt zu unbestätigtem Fall bis max. 14 Tage vor Erkrankungsbeginn
  • Klinische oder radiologische Hinweise auf eine virale Pneumonie ohne Alternativdiagnose und ohne erfassbares Expositionsrisiko. Nur Patienten mit schwereren Symptomen sollten eine Notaufnahme aufsuchen. Hier sollte eine telefonische Vorankündigung erfolgen mit dem Hinweis, dass COVID-19 möglich ist.

Nur Patienten mit schwereren Symptomen sollten eine Notaufnahme aufsuchen. Hier sollte eine telefonische Vorankündigung erfolgen mit dem Hinweis, dass COVID-19 möglich ist.

Weitere Informationen:
Das Robert Koch-Institut gibt aktuelle Informationen: www.rki.de
Reisewarnungen: www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/10.2.8Reisewarnungen
Infos des Bundesgesundheitsministerium: www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus
Infos der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.bzga.de
Täglicher informativer podcast vom NDR mit dem Virologen Prof. Christian Drosten: www.ndr.de
Info der Weltgesundheitsorganisation (WHO): www.who.int

Schwerwiegende Erkrankungen durch das neue Coronavirus

Viele Erkrankungen durch das Virus verlaufen leicht oder manchmal auch unbemerkt. Bei einem geringeren Teil der Patienten kann ein schwerer Verlauf auftreten. Es treten dabei Atemprobleme und Lungenentzündungen auf. Stärker gefährdet sind ältere Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen Atemwegserkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck oder Krebs.

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