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Pollenallergie: Unterstützende Maßnahmen

Pollenallergie Unterstützende Maßnahmen

 /  Tina Christiansen

Bei Pollenallergien ist es wichtig, eine gute ärztliche Allergiediagnostik zu erhalten und die allergischen Beschwerden gut zu behandeln. Wir informieren über akute und langfristige Behandlung und erklären, was generell hilft.

Behandlung und Vermeidungsstrategien

Akute Allergiebeschwerden können durch eine symptomatische Therapie mit antiallergischen und gegebenenfalls auch antientzündlichen Medikamenten wie cortisonhaltigen Nasensprays oder, wenn nötig, auch mit entsprechenden antientzündlichen Asthma-Medikamenten gelindert werden. Bei gängigen Pollenallergieauslösern bietet die sogenannte Hyposensibilisierung (Allergenspezifische Immuntherapie) eine langfristige Behandlung. Sie ist die einzige Therapie, die an der Ursache allergischer Erkrankungen ansetzt. Neben einer guten medizinischen Behandlung können verschiedene Vermeidungsstrategien zusätzlich helfen. Wir stellen Ihnen einige Beispiele zu unterstützenden Maßnahmen bei Pollenallergien vor.

Generell hilfreich

  • Individuelle Allergieauslöser und mögliche Blütezeiten sind bekannt, dazu gehört auch das Aussehen der Pflanzen
  • Blütenentwicklung der jeweiligen Allergieauslöser in der eigenen Umgebung beobachten, damit die Medikamente rechtzeitig eingesetzt werden können
  • Informationen zum Pollenflug bieten einen Anhaltspunkt

Tägliches Waschen der Haare während der jeweiligen Pollensaison
Pollen können sich auch auf den Haaren absetzen und dann beim Schlafen auf das Kopfkissen gelangen. So können die Pollen auch in die Augen oder an die Nase gelangen und für allergische Reaktionen sorgen.

Vorsicht beim Wechseln der Kleidung und beim Wäschetrocknen
Pollen können sich auch auf der Kleidung befinden. Daher ist es sinnvoll, diese mit der Kleidung nicht in alle Räume einzutragen. Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen und Wäsche während des Pollenflugs nicht im Freien trocknen. Kleidung in schonenden Kurzwaschprogrammen waschen. Pollen können durch das Waschen aus der Kleidung gespült werden.

Regelmäßige Anwendung einer Nasendusche mit isotoner Salzlösung
Durch die tägliche Anwendung der Nasenspülung während der individuellen Pollensaison werden die Pollen aus der Nase gespült.

  • Unterstützt zusätzlich die Beschwerdelinderung, kann die Einnahme antiallergischer Medikamente reduzieren.
  • Löst den Schleim und befeuchtet die Nasenschleimhäute.

Nicht vergessen, bei der Anwendung an der Nase, den Mund weit zu öffnen. Denn sonst kann die Spüllösung ungehindert in den Rachen laufen. Das Gaumensegel kann dies bei geöffnetem Mund verhindern. In dieser Haltung läuft die Spüllösung in das obere Nasenloch hinein und über die Nasenwurzel wieder über das untere Nasenloch hinaus. Bei einigen Nasenduschen kann das Einlaufen der Lösung durch ein Ventil gesteuert werden.

Pollenschutzgitter an den Fenstern

Pollenschutzgitter können einen Großteil der Pollen beim Lüften zurückhalten, damit sie nicht in den Innenraum gelangen, beispielsweise im Schlafzimmer.
Bei der Verwendung von Pollenschutzgittern muss man zudem beachten, dass diese Schutzvliese sehr dicht sind, um gegen die Pollen abzuschirmen. Das bedeutet auch, dass auch die Lüftungsgewohnheiten angepasst werden müssen, damit nicht zu viel Feuchtigkeit in der Raumluft verbleibt.

  • Zum Lüften muss ein Fenster mit Pollenschutzvlies länger geöffnet bleiben als ohne.
  • Durch schwarze Pollenschutzgitter kann man besser durchschauen als durch weiße Pollenschutzgitter. Diese Produkte sind aber in der Regel auch teurer und müssen häufig mitsamt einem Rahmen angefertigt werden.
  • Günstigere Produkte sind in verschiedenen Standardgrößen erhältlich und können mit Klettverschlüssen am Rahmen befestigt werden. Sie sind jedoch häufig nicht so lange haltbar.

Oberflächen regelmäßig feucht wischen
Staubsauger mit HEPA-Filter

Im Hausstaub können sich auch Pollen oder andere Allergieauslöser wie Haustaubmilbenallergene befinden. Wenn Staub von Oberflächen regelmäßig entfernt wird, kann er nicht mehr aufgewirbelt werden und in die Raumluft gelangen. Staubsauger sollten sogenannte HEPA-Filter (Stufe 13, besser 14) enthalten, damit beim Saugen Staubpartikel und Allergene nicht wieder in die Raumluft abgegeben werden. Wenn möglich Oberflächen feucht wischen oder Mikrofasertücher nutzen, damit der Staub beim Putzen nicht wieder aufgewirbelt wird. Kassetten-HEPA-Filter sind effektiver als Staubsaugerbeutel mit HEPA-Filter-Funktion. HEPA-Filter können nicht ausgewaschen werde, sondern müssen regelmäßig ausgetauscht werden, je nach Saugfläche und –aufkommen. Meisten werden sie einmal pro Jahr gewechselt.

Pollenfilter im Auto jährlich wechseln

Autoklimaanlage und Filterumgebung regelmäßig reinigen!
Pollen sollen nicht durch die Klimaanlage in den Fahrgastraum gelangen, daher werden Pollenfilter eingesetzt. Diese müssen in der Regel einmal im Jahr gewechselt werden. Auch die Filterumgebung sollte bei der Reinigung nicht vergessen werden.
Der Pollenfilter in der Fahrzeuglüftung hält die Pollen aus dem Auto fern – aber nur so lange er funktionstüchtig ist. Die Pollenfilter können nur eine begrenzte Menge aufnehmen und sollten deshalb einmal pro Jahr ausgetauscht werden. Dabei sollten gleichzeitig auch die Filterumgebung, die Kanäle und der Verdampfer durch eine geschulte Fachwerkstatt gereinigt werden. Vorsicht ist bei der Auswahl der entsprechenden Desinfektionsmittel geboten. Besonders Patienten mit empfindlichem Bronchialsystem bzw. einer Überempfindlichkeit auf Duftstoffe entwickeln nach erfolgter Desinfektion häufiger Reiz- bzw. Atemwegsreaktionen. Wichtig ist es, dass das Auto nach der Anwendung gut auslüftet und ein möglichst schadstoffarmes Desinfektionsmittel verwendet wird. Vor der Anwendung sollte man sich über die Inhaltsstoffe informieren.

Während der Pollensaison verreisen

Wer seine individuelle Hauptpollensaison kennt, kann versuchen, einen Teil dieser Zeit in einer Region zu verbringen, in der die jeweiligen Pollen zu dieser Zeit kaum oder gar nicht vorkommen. Während der Hochzeit der Corona-Pandemie war dieser Tipp nicht umzusetzen. Plant man einen Urlaub, sollte man sich mit seinen Allergieauslösern vertraut machen.

  • Wie sehen die Pflanzen und die Blüten aus?
  • Wann blühen sie normalerweise?
  • Wie sieht das am gewünschten Urlaubsziel aus?
  • Gibt es Länder in denen mein Allergieauslöser gar nicht oder viel weniger vorkommt oder zu anderen Zeiten blüht?

Sonnenbrillen schützen Augen

Mund-Nasen-Masken schützen vor Pollenkontakt
Auch die Augen können Pollen eine Angriffsfläche bieten und sollten während der Pollensaison gut geschützt sein. Viele Allergiker sind zudem lichtempfindlich. Gut geeignet sind Modelle, die um die Augen herum dicht abschließen. Einige Pollenallergiker haben uns aufgrund der Corona-Situation auch über positive Erfahrungen mit dem Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken während des Pollenflugs berichtet. Sodass dies eine weitere zusätzlich unterstützende Maßnahme darstellen kann, um den Pollenkontakt zu verringern.

Rauchverzicht

Durch das Rauchen können Allergene können durch die ständige Reizung der Atemwege noch viel besser an den Schleimhäuten angreifen und allergische Reaktionen hervorrufen. Auf Dauer kann auch eine chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (COPD) entstehen.
Viele Krankenkassen bezuschussen Maßnahmen zur Rauchentwöhnung. E-Zigaretten sind keine Alternative. Wissenschaftler warnen: Auch E-Zigaretten können Lunge, Gefäße und Herz schädigen.

Das Wetter beachten

  • Nach langen Regenschauern nimmt die Pollenbelastung ab. Die Pollen werden besser aus der Luft gewaschen als bei einem kurzen Regen.
  • Ist es stürmisch, können Pollen sehr stark verwirbelt werden und zu stärkeren allergischen Reaktionen führen.
  • Besonders nach einem Gewitter kann die Allergenbelastung hoch sein, weil Pollen aus höheren Luftschichten zu Boden gedrückt und Allergene aus den Pollen herausgeschlagen werden können. Dies hat man besonders bei Gräserpollen beobachtet.
  • Man muss auch beachten, dass der Pollenflug Schwankungen unterliegt. Die Menge der Pollen kann in verschiedenen Jahren aber auch je nach Standort variieren und die Stärke des Pollenflugs hängt natürlich auch von der jeweiligen Witterung ab.
  • Luftschadstoffe können Pollen „aggressiver“ machen, sodass die allergischen Reaktionen in Ballungsgebieten stärker ausfallen können.

Pollenflug bei Sport im Freien beachten

Pollenallergiker können bei Sport im Freien stark durch allergische Symptome wie Niesen, Augentränen und –jucken oder eine verstopfte Nase beeinträchtigt werden. Bei Pollenallergikern, die bereits ein allergisches Asthma entwickelt haben, kann es durch vermehrten Pollenkontakt zu Atembeschwerden bis hin zu Atemnot kommen. Pollenallergiker sollten sich im Freien bei aktuellem Pollenflug weniger belasten, denn bei großer Anstrengung wird vermehrt durch den Mund geatmet und das kann den Pollenkontakt noch verstärken. Bei starkem Pollenflug sollte das Sportprogramm daher besser verschoben oder in den Innenraum verlegt werden. Wirkt die körperliche Anstrengung bei Asthma-Patienten als Triggerfaktor für Verschlechterungen, sollte die antientzündliche Asthma-Medikation ärztlich überprüft werden, um einem nicht gut kontrollierten Asthma durch eine bessere Einstellung der Medikamente entgegenzuwirken.

Informationen zu Allergien im Alltag finden Sie hier:
https://www.daab.de/allergien/wichtig-zu-wissen/im-alltag/reisen-mit-allergien/

 

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