Bei Pollenallergien ist es wichtig, eine gute ärztliche Allergiediagnostik zu erhalten und die allergischen Beschwerden gut zu behandeln. Wir informieren über akute und langfristige Behandlung und erklären, was generell hilft.
Behandlung und Vermeidungsstrategien
Akute Allergiebeschwerden können durch eine symptomatische Therapie mit antiallergischen und gegebenenfalls auch antientzündlichen Medikamenten wie cortisonhaltigen Nasensprays oder, wenn nötig, auch mit entsprechenden antientzündlichen Asthma-Medikamenten gelindert werden. Bei gängigen Pollenallergieauslösern bietet die sogenannte Hyposensibilisierung (Allergenspezifische Immuntherapie) eine langfristige Behandlung. Sie ist die einzige Therapie, die an der Ursache allergischer Erkrankungen ansetzt. Neben einer guten medizinischen Behandlung können verschiedene Vermeidungsstrategien zusätzlich helfen. Wir stellen Ihnen einige Beispiele zu unterstützenden Maßnahmen bei Pollenallergien vor.
Generell hilfreich
- Individuelle Allergieauslöser und mögliche Blütezeiten sind bekannt, dazu gehört auch das Aussehen der Pflanzen
- Blütenentwicklung der jeweiligen Allergieauslöser in der eigenen Umgebung beobachten, damit die Medikamente rechtzeitig eingesetzt werden können
- Informationen zum Pollenflug bieten einen Anhaltspunkt
Tägliches Waschen der Haare während der jeweiligen Pollensaison
Pollen können sich auch auf den Haaren absetzen und dann beim Schlafen auf das Kopfkissen gelangen. So können die Pollen auch in die Augen oder an die Nase gelangen und für allergische Reaktionen sorgen.
Vorsicht beim Wechseln der Kleidung und beim Wäschetrocknen
Pollen können sich auch auf der Kleidung befinden. Daher ist es sinnvoll, diese mit der Kleidung nicht in alle Räume einzutragen. Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen und Wäsche während des Pollenflugs nicht im Freien trocknen. Kleidung in schonenden Kurzwaschprogrammen waschen. Pollen können durch das Waschen aus der Kleidung gespült werden.
Regelmäßige Anwendung einer Nasendusche mit isotoner Salzlösung
Durch die tägliche Anwendung der Nasenspülung während der individuellen Pollensaison werden die Pollen aus der Nase gespült.
- Unterstützt zusätzlich die Beschwerdelinderung, kann die Einnahme antiallergischer Medikamente reduzieren.
- Löst den Schleim und befeuchtet die Nasenschleimhäute.
Nicht vergessen, bei der Anwendung an der Nase, den Mund weit zu öffnen. Denn sonst kann die Spüllösung ungehindert in den Rachen laufen. Das Gaumensegel kann dies bei geöffnetem Mund verhindern. In dieser Haltung läuft die Spüllösung in das obere Nasenloch hinein und über die Nasenwurzel wieder über das untere Nasenloch hinaus. Bei einigen Nasenduschen kann das Einlaufen der Lösung durch ein Ventil gesteuert werden.
Pollenschutzgitter an den Fenstern
Pollenschutzgitter können einen Großteil der Pollen beim Lüften zurückhalten, damit sie nicht in den Innenraum gelangen, beispielsweise im Schlafzimmer.
Bei der Verwendung von Pollenschutzgittern muss man zudem beachten, dass diese Schutzvliese sehr dicht sind, um gegen die Pollen abzuschirmen. Das bedeutet auch, dass auch die Lüftungsgewohnheiten angepasst werden müssen, damit nicht zu viel Feuchtigkeit in der Raumluft verbleibt.
- Zum Lüften muss ein Fenster mit Pollenschutzvlies länger geöffnet bleiben als ohne.
- Durch schwarze Pollenschutzgitter kann man besser durchschauen als durch weiße Pollenschutzgitter. Diese Produkte sind aber in der Regel auch teurer und müssen häufig mitsamt einem Rahmen angefertigt werden.
- Günstigere Produkte sind in verschiedenen Standardgrößen erhältlich und können mit Klettverschlüssen am Rahmen befestigt werden. Sie sind jedoch häufig nicht so lange haltbar.
Oberflächen regelmäßig feucht wischen
Staubsauger mit HEPA-Filter
Im Hausstaub können sich auch Pollen oder andere Allergieauslöser wie Haustaubmilbenallergene befinden. Wenn Staub von Oberflächen regelmäßig entfernt wird, kann er nicht mehr aufgewirbelt werden und in die Raumluft gelangen. Staubsauger sollten sogenannte HEPA-Filter (Stufe 13, besser 14) enthalten, damit beim Saugen Staubpartikel und Allergene nicht wieder in die Raumluft abgegeben werden. Wenn möglich Oberflächen feucht wischen oder Mikrofasertücher nutzen, damit der Staub beim Putzen nicht wieder aufgewirbelt wird. Kassetten-HEPA-Filter sind effektiver als Staubsaugerbeutel mit HEPA-Filter-Funktion. HEPA-Filter können nicht ausgewaschen werde, sondern müssen regelmäßig ausgetauscht werden, je nach Saugfläche und –aufkommen. Meisten werden sie einmal pro Jahr gewechselt.